Ohne Infos an die Bürger geht nichts
Wer mag schon eine Großbaustelle neben seiner Wohnung haben? Die Antwort erübrigt sich. Für viele Parkstädter wird in Kürze der Baustellenverkehr als auch der damit einhergehende Lärm zum Alltag über viele Monate und womöglich auch Jahre hinweg dazugehören – blickt man auf die angedachten Bauabschnitte bei der Konversion der Alfred-Delp-Kaserne in Donauwörth. Es ist daher verständlich, dass die Lage etwas angespannt ist rund um das ehemalige Militär-Areal. Einige Anwohner zeigten sich am Dienstagabend im Haus der Begegnung verärgert, beziehungsweise verunsichert ob dem, was da kommt. Keine Frage – die Bagger werden rollen, die Betonbrecher die Panzerstraßen zermalmen. Das wird nicht leise gehen, aber wie Stadt und Planungsbüro versichern, wollen die Verantwortlichen dafür sorgen, den Stress im tragbaren Bereich zu halten. Dass nun etwa der Betonbrecher am weitesten weg von der Wohnbebauung beim vormaligen Bundeswehr-Sportplatz arbeiten soll, zeigt, dass man sich Gedanken macht. Ebenso die Aussage der Abrissplaner, dass die Arbeiten wochentags und „zu normalen Arbeitszeiten“geschehen werden.
Klar ist auch, dass Planer und Verwaltung an den Aussagen vom Dienstagabend gemessen werden. Indes sind regelmäßige Informationsund Diskussionsveranstaltungen sowie Bürgerwerkstätten – vor allem bei Großprojekten – weiterhin unerlässlich für den Frieden vor Ort. Die Debatte um die anstehende Sperrung der Dillinger Straße und die Verkehrsumleitung über den Härpferpark in Donauwörth hat zuletzt gezeigt, wie wichtig eine frühzeitige und detaillierte Bürgerinformation ist.
Und es ist ja auch nachvollziehbar, dass man als Bürger der Stadt wissen möchte, was um einen herum passiert. Wer wacht schon gerne davon auf, dass unvermittelt ein Betonbrecher sein Werk tut? Uhrzeiten der Baustellenarbeiten, Ansprechpartner, anvisierte Fristen und womöglich die Änderungen dabei – all dies kann und sollte auch klar bekannt gegeben werden, sofern man zufriedene, verständnisvolle und informierte Bürger haben möchte. Ein Anfang wurde am Dienstag getan. Überdies ist es wohltuend, dass sich der Ton der Verwaltung gegenüber dem Bürger vielerorts (wenn auch nicht überall) in den vergangenen Jahren geändert hat. Der Bürger sollte nicht als bloßer Befehlsempfänger vor vollendete Tatsachen gestellt, sondern wohlmeinend in das Geschehen mit eingebunden werden. Das geht bestimmt nicht in jeder Detailfrage – bei größeren Projekten ist es aber umso wichtiger. Der Bürger will mit seinen Anliegen beachtet werden. Es sollte ein Geben und Nehmen sein – beide sollten einander anständig und gewissenhaft dienen, Bürger und Obrigkeit.