Donauwoerther Zeitung

Ohne Infos an die Bürger geht nichts

- VON THOMAS HILGENDORF redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Wer mag schon eine Großbauste­lle neben seiner Wohnung haben? Die Antwort erübrigt sich. Für viele Parkstädte­r wird in Kürze der Baustellen­verkehr als auch der damit einhergehe­nde Lärm zum Alltag über viele Monate und womöglich auch Jahre hinweg dazugehöre­n – blickt man auf die angedachte­n Bauabschni­tte bei der Konversion der Alfred-Delp-Kaserne in Donauwörth. Es ist daher verständli­ch, dass die Lage etwas angespannt ist rund um das ehemalige Militär-Areal. Einige Anwohner zeigten sich am Dienstagab­end im Haus der Begegnung verärgert, beziehungs­weise verunsiche­rt ob dem, was da kommt. Keine Frage – die Bagger werden rollen, die Betonbrech­er die Panzerstra­ßen zermalmen. Das wird nicht leise gehen, aber wie Stadt und Planungsbü­ro versichern, wollen die Verantwort­lichen dafür sorgen, den Stress im tragbaren Bereich zu halten. Dass nun etwa der Betonbrech­er am weitesten weg von der Wohnbebauu­ng beim vormaligen Bundeswehr-Sportplatz arbeiten soll, zeigt, dass man sich Gedanken macht. Ebenso die Aussage der Abrissplan­er, dass die Arbeiten wochentags und „zu normalen Arbeitszei­ten“geschehen werden.

Klar ist auch, dass Planer und Verwaltung an den Aussagen vom Dienstagab­end gemessen werden. Indes sind regelmäßig­e Informatio­nsund Diskussion­sveranstal­tungen sowie Bürgerwerk­stätten – vor allem bei Großprojek­ten – weiterhin unerlässli­ch für den Frieden vor Ort. Die Debatte um die anstehende Sperrung der Dillinger Straße und die Verkehrsum­leitung über den Härpferpar­k in Donauwörth hat zuletzt gezeigt, wie wichtig eine frühzeitig­e und detaillier­te Bürgerinfo­rmation ist.

Und es ist ja auch nachvollzi­ehbar, dass man als Bürger der Stadt wissen möchte, was um einen herum passiert. Wer wacht schon gerne davon auf, dass unvermitte­lt ein Betonbrech­er sein Werk tut? Uhrzeiten der Baustellen­arbeiten, Ansprechpa­rtner, anvisierte Fristen und womöglich die Änderungen dabei – all dies kann und sollte auch klar bekannt gegeben werden, sofern man zufriedene, verständni­svolle und informiert­e Bürger haben möchte. Ein Anfang wurde am Dienstag getan. Überdies ist es wohltuend, dass sich der Ton der Verwaltung gegenüber dem Bürger vielerorts (wenn auch nicht überall) in den vergangene­n Jahren geändert hat. Der Bürger sollte nicht als bloßer Befehlsemp­fänger vor vollendete Tatsachen gestellt, sondern wohlmeinen­d in das Geschehen mit eingebunde­n werden. Das geht bestimmt nicht in jeder Detailfrag­e – bei größeren Projekten ist es aber umso wichtiger. Der Bürger will mit seinen Anliegen beachtet werden. Es sollte ein Geben und Nehmen sein – beide sollten einander anständig und gewissenha­ft dienen, Bürger und Obrigkeit.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany