Polizeistreife verursacht schweren Unfall
Unglück Überholmanöver bei Einsatzfahrt auf B 25 bei Harburg misslingt. Zweites Unglück dieser Art
Harburg Der Fahrer eines Polizeiwagens hat bei einer Einsatzfahrt auf der B 25 bei Harburg am Mittwochvormittag einen heftigen Verkehrsunfall verursacht. Dieser passierte zwischen Harburg und Hoppingen. Drei Personen wurden verletzt, eine davon schwer.
Nach Angaben der Polizeiinspektion Donauwörth befand sich der zivile Streifenwagen gegen 9 Uhr mit aufgesetztem Blaulicht und eingeschaltetem Martinshorn auf dem Weg in Richtung Nördlingen. Auf dem Abschnitt nach Harburg steht nur eine Spur zur Verfügung. Die ist mit einer doppelten durchgezogenen Linie von den beiden Gegenspuren abgetrennt. Der Polizist, 27, am Steuer des Wagens überholte dennoch mehrere Fahrzeuge. Bei diesem Manöver kam jedoch ein Pkw entgegen, den ein Mann aus dem Ries lenkte. Der 55-Jährige überholte gerade einige Fahrzeuge.
Die beiden Autos stießen seitlich versetzt zusammen und wurden erheblich demoliert. Während die beiden Beamten im Streifenwagen offensichtlich mit leichteren Blessuren davonkamen, erlitt der 55-Jährige schwere Verletzungen. Die Beteiligten wurden vom Roten Kreuz ins Krankenhaus gebracht. Die Bundesstraße musste wegen des Unglücks zunächst für rund eineinhalb Stunden komplett gesperrt werden, ehe der Verkehr eine weitere Stunde lang wechselseitig an der Unfallstelle vorbeigeleitet wurde.
Neben Polizei und Rettungsdienst war auch die Freiwillige Feuerwehr Harburg vor Ort. Sie leitete den Verkehr um und säuberte die Fahrbahn. Der Einsatz dauert bis gegen 11.30 Uhr.
Nachträglich meldete sich der Besitzer eines weiteren Autos. Dies wurde durch umherfliegende Trümmerteile beschädigt. Der Schaden summiert sich auf schätzungsweise über 22000 Euro. Nach Auskunft von Gerhard Bißwanger, stellvertretender Leiter der PI Donauwörth, ist noch unklar, welcher rechtliche Vorwurf dem 27-Jährigen gemacht wird. Dies müssten die weiteren Ermittlungen zeigen.
Genau auf diesem B-25-Abschnitt passierte im März 2016 ein vergleichbarer Unfall. Damals überholte der Fahrer eines Rettungswagens – obwohl ein Auto entgegenkam. Die Beteiligten konnten einen Frontalzusammenstoß gerade noch vermeiden, jedoch streifte der Pkw einen Laster. Gegen den 24-Jährigen, der den Rettungswagen steuerte, liefen zunächst Ermittlungen wegen des Verdachts eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren später ein.
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