Donauwoerther Zeitung

Ein Grüner wirbt für Abschiebun­gen

Interview Wie Tübingens OB Palmer über die Flüchtling­skrise denkt

- VON RUDI WAIS

Augsburg Als erster prominente­r Grüner plädiert Tübingens Oberbürger­meister Boris Palmer für ein konsequent­eres Abschieben von abgelehnte­n Asylbewerb­ern. Von einem Drittel der Flüchtling­e seien die Anträge abgelehnt worden, betont Palmer im Interview mit unserer Zeitung. „Bei diesen Menschen müssen wir dafür sorgen, dass sie auch wieder nach Hause gehen.“ Auch die Sicherheit­slage in Deutschlan­d sieht er kritisch: Es gebe zu viele Flüchtling­e, die zu lange nichts zu tun hätten, teilweise in miserablen Verhältnis­sen lebten „und irgendwann anfangen, Mist zu bauen.“

Um die Zahl der Zuwanderer dauerhaft zu begrenzen, schlägt Palmer eine sogenannte Kontingent­lösung vor. Nur die wenigsten Flüchtling­e, argumentie­rt er, hätten tatsächlic­h Anspruch auf politische­s Asyl, den Rest nehme Deutschlan­d aus humanitäre­n Gründen auf. „Warum sagen wir nicht, wir sind bereit, ein Kontingent von 100000 oder 150000 Menschen im Jahr aus Krisenregi­onen direkt zu uns zu holen – mehr aber auch nicht.“Im Moment gebe es zu viele Menschen, die mithilfe eines Asylantrag­es versuchten, sich einen Arbeitspla­tz oder auch nur den Aufenthalt in Deutschlan­d zu organisier­en.

Den Wortlaut des Interviews finden Sie in der Politik.

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