Ein Grüner wirbt für Abschiebungen
Interview Wie Tübingens OB Palmer über die Flüchtlingskrise denkt
Augsburg Als erster prominenter Grüner plädiert Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer für ein konsequenteres Abschieben von abgelehnten Asylbewerbern. Von einem Drittel der Flüchtlinge seien die Anträge abgelehnt worden, betont Palmer im Interview mit unserer Zeitung. „Bei diesen Menschen müssen wir dafür sorgen, dass sie auch wieder nach Hause gehen.“ Auch die Sicherheitslage in Deutschland sieht er kritisch: Es gebe zu viele Flüchtlinge, die zu lange nichts zu tun hätten, teilweise in miserablen Verhältnissen lebten „und irgendwann anfangen, Mist zu bauen.“
Um die Zahl der Zuwanderer dauerhaft zu begrenzen, schlägt Palmer eine sogenannte Kontingentlösung vor. Nur die wenigsten Flüchtlinge, argumentiert er, hätten tatsächlich Anspruch auf politisches Asyl, den Rest nehme Deutschland aus humanitären Gründen auf. „Warum sagen wir nicht, wir sind bereit, ein Kontingent von 100000 oder 150000 Menschen im Jahr aus Krisenregionen direkt zu uns zu holen – mehr aber auch nicht.“Im Moment gebe es zu viele Menschen, die mithilfe eines Asylantrages versuchten, sich einen Arbeitsplatz oder auch nur den Aufenthalt in Deutschland zu organisieren.
Den Wortlaut des Interviews finden Sie in der Politik.