Die Fleet Foxes werden akademisch
Ein richtiger Folk-Schrat würde in einer Lebenskrise wahrscheinlich in der Natur nach Erleuchtung suchen. Robin Pecknold, Kopf der Fleet Foxes, ist zurück an die Uni gegangen, um sein Studium zu beenden – in New York. Das erklärt vielleicht, warum „Crack-Up“, das dritte Album der Band, alles andere als ein typisches Folk-Album geworden ist. Stattdessen ist die Musik komplexer und artifizieller geworden. Schon zum Einstieg gibt es eine dreiteilige Song-Suite, und Titel wie „Third of May / Odaigahara“oder „Cassius, -“klingen wahlweise prätentiös oder nach dem zum Enigmatischen neigenden Kollegen Bon Iver. Dazu mischen sich Elemente aus Jazz und E-Musik in die Stücke. Ein Folkie als Prog-Rocker? „Crack-Up“ist das Werk eines Musikers, der um neue Ausdrucksformen ringt. Sicher große Kunst, aber die erhabene Klarheit des Fleet-Foxes-Frühwerks vermisst man trotzdem ein wenig. (mgo) **** *
(Nonesuch/Warner)