Donauwoerther Zeitung

Tritt Schwabens IHK Präsident noch einmal an?

Wahl Andreas Kopton ist bis Ende 2018 Chef der schwäbisch­en Industrie- und Handelskam­mer. Wie es für ihn weitergeht

- VON STEFAN STAHL

Augsburg Als in diesem Jahr bekannt wurde, dass Schwabens IHK-Präsident Andreas Kopton für zwei Jahren in den Vorstand der Dachorgani­sation der deutschen Industrieu­nd Handelskam­mern berufen wird, gingen die Spekulatio­nen los. Ist das Spitzenamt im DIHK ein Fingerzeig, dass der 61-Jährige ein weiteres Mal für fünf Jahre als IHKChef antritt? Es wäre Koptons dritte Amtsperiod­e. Schon zwei Mal wurde er von den Vertretern aus Industrieu­nd Handel für das Ehrenamt bestimmt. Und obwohl erst im Januar 2019 die Vollversam­mlung, das Parlament der schwäbisch­en Wirtschaft, zur Wahl des neuen IHKPräsidi­ums zusammenko­mmt, wird das Thema jetzt schon diskutiert.

Denn die IHK-Organisati­on ist basisdemok­ratisch aufgebaut. Sollte ein drittes Mal für das Spitzenamt kandidiere­n, muss er erst in eine Regionalve­rsammlung der Kammer, in seinem Fall das DonauRiese­r Gremium, gewählt werden. Der in Wremen im Landkreis Cuxhaven geborene Kopton arbeitet schon lange als Umwelt-Unternehme­r in Harburg, einer Stadt im Landkreis Donau-Ries. Dort ist er Vorstand des Ingenieur-Unternehme­ns HPC, das in den Bereichen Flächenrec­ycling, Umweltbera­tung und Infrastruk­turplanung tätig ist.

Die Wahl in die Regionalve­rsammlung dürfte für Kopton indes kein Problem sein. In der KammerOrga­nisation hat er sich längst hohes Ansehen über Schwaben hinaus erarbeitet. Vergessen sind seine IHKSturm-und-Drang-Zeiten, als Kopton die Wirtschaft­skammer samt der Region in „Westbayern“umtaufen wollte. Es ging ihm darum, dass Bayerisch-Schwaben nicht mehr mit dem württember­gischen Schwaben in Deutschlan­d und im Ausland verwechsel­t wird. Doch der Name des Wirtschaft­svertreter­s wird kaum noch mit dem von ihm fallen gelassenen Vorschlag in Verbindung gebracht. Der Name „Kopton“steht vielmehr für den von ihm propagiert­en Konjunktur-Optimismus und eine Kammer, die kritisch und selbstbewu­sst gegenüber der Staatsregi­erung auftritt. So setzt sich die IHK vehement dafür ein, dass junge Flüchtling­e, die in der Region in Ausbildung sind, nicht einfach abgeschobe­n werden. Mit großem Engagement betreiben Experten der Kammer die Integratio­n von Migranten in den Arbeitsmar­kt. Dieses „Augsburger Modell“trug sicher zur Wahl Koptons in den DIHKVorsta­nd bei und erfährt auch Anerkennun­g seitens der Bundesregi­eKopton rung. Zudem hat sich die schwäbisch­e IHK unter allen deutschen Industrieu­nd Handelskam­mern eine Spitzenpos­ition als Aus- und Weiterbild­ungsträger erarbeitet.

Da müsste der Weg für eine dritte Amtszeit Koptons nur eine Formsache sein. Das ist aber nicht der Fall. Denn eigentlich sieht die Wahlordnun­g der schwäbisch­en Kammer nur zwei Amtszeiten vor. Doch schon für Koptons Vorgängeri­n Hannelore Leimer wurde eine Ausnahme gemacht. Voraussetz­ung ist, dass die IHK-Regionalvo­rsitzenden den amtierende­n Präsidente­n mit einer Dreivierte­lmehrheit für eine erneute Kandidatur vorschlage­n. Das muss wiederum die Zustimmung von zwei Dritteln der anwesenden Mitglieder der Vollversam­mlung finden. Insider bestätigen unserer Zeitung einstimmig, dass auch diese Hürde für Kopton „zu meistern ist“. Zudem sind Gegenkandi­daten nicht in Sicht. Jetzt muss der IHKPräside­nt nur noch wollen. Das Ehrenamt ist schließlic­h mit viel Arbeit verbunden. Doch seit vergangene­r Woche gibt es Gerüchte, er könne sich mit einer weiteren Amtszeit von fünf Jahren anfreunden. Das bestätigte Kopton gestern unserer Zeitung. Er sagte aber: „Erst mal muss ich allerdings gewählt werden.“

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Foto: Wagner Kopton ist bereit für eine weitere Amts zeit als IHK Präsident.

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