Donauwoerther Zeitung

Huisheimer Pfarrer verabschie­det sich

Kirche Geistliche­r Alois Loeßl hält beim Pfarrfest eine emotionale Abschiedsp­redigt. Er wird seine Gemeinden zum 1. September verlassen. Wohin er geht und wer ihm nachfolgt

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Huisheim Ortspfarre­r Alois Loeßl wird seine drei Pfarreien, Huisheim, Gosheim und Mündling verlassen und ab 1. September das Amt des Priesterse­elsorgers der Diözese Eichstätt übernehmen. Sein Nachfolger wird Jan Lazar (37), bisher Pfarrvikar in Nürnberg.

In dem Bewusstsei­n, ein letztes Mal mit seiner Pfarrgemei­nde St. Vitus das Pfarrfest zu feiern, nahm der Festpredig­er bei seiner Ansprache die Anwesenden mit auf eine Reise in die Vergangenh­eit. „Wenn“, so Pfarrer Loeßl, „wir den 1720. Geburtstag des Kirchenpat­rons feiern dürfen“, wären die elf Jahre seines Wirkens in Huisheim nicht viel. Und dennoch habe sich in einem guten Jahrzehnt im Dorf einiges verändert.

Pfarrer Loeßl erinnerte an das Jahr 2006, als man ihn, den gebürtigen Niederbaye­rn, als „Schwabenap­ostel“aussendete. Fortan habe er Leid und die Freude mit den Menschen geteilt. Er durfte im Laufe der Zeit erfahren, dass in den Auen seiner Pfarrgemei­nde „kostbare Schwammerl“wachsen, auf die er sich stets verlassen konnte. Mit zwei Bürgermeis­tern und zwei Kirchenpfl­egern habe er zusammenge­arbeitet. Unvergessl­ich sei für ihn der „märchenhaf­te“Blick vom Pfarrhaus ins Ries.

Im Dorf selber konnte er miterleben, wie Häuser eingerisse­n wurden und mit ihnen die Hausnamen starben, neue Siedlungsg­ebiete erstanden und junge Familien einzogen. Von nahezu 80 Bewohnern, darunter eine Anzahl von gut bekannten Kirchgänge­rn, hieß es sich zu verabschie­den. Demgegenüb­er habe er rund 70 Kindern das Sakrament der Taufe gespendet. Viel Freude hätten ihm die Hochzeiten bereitet. Besonders am Herzen lägen dem scheidende­n Pfarrer die Kinder, die er zur Erstkommun­ion begleiten durfte. Er fühle im übertragen­en Sinne auch ein bisschen „Elternglüc­k“, wenn diese sich als mittlerwei­le Erwachsene in der Kirche engagieren und dem Glauben treu bleiben. Pfarrer Loeßl schloss seine gefühlvoll­e Predigt mit den Worten: „Helf Gott, dass meine Liebe eine Spur hinterläss­t…“Damit meinte er die Nachhaltig­keit seiner seelsorger­ischen Tätigkeit in Huisheim und die herzliche Verbundenh­eit zu seiner Pfarrei.

Eine Festpredig­t dieser Art wird bei einem Pfarrfest wohl einmalig bleiben. Der Ortspfarre­r hat seinen Gläubigen damit ein vorgezogen­es Abschiedsg­eschenk überbracht. Mit einem Lied, das einen irischen Segenswuns­ch beinhaltet sowie dem Schlussseg­en endete der Gottesdien­st. Pfarrer Loeßl bedankte sich herzlich bei der Musikgrupp­e „Horizonte“aus Wemding unter Leidas tung von Hans Hasmüller für deren großartige Mitwirkung, der Mesnerin Marianne Färber für den schönen Blumenschm­uck und dem kirchliche­n Dienst.

Nach dem gemeinsame­n Mittagesse­n im Festzelt trafen sich die Gläubigen wiederum in der Pfarrkirch­e zur Festandach­t mit Reliquienv­erehrung. Der große Zulauf war unübersehb­ar. Sicherlich lag dies mit an den Mündlinger Sängerinne­n unter Leitung von Susi Reitsam, die mit ihren Liedern die Zuhörer begeistert­en. Für den fröhlichen Ausklang des Festes sorgte wie schon im vergangene­n Jahr Pfarrvikar Rainer Herteis aus Wemding. Er ist in Huisheim immer ein gern gesehener Gast. Ob er nun wie beim Pfarrfest die Besucher im Festzelt mit dem Akkordeon unterhält oder bei der monatliche­n Anbetung auf seinem Keyboard meditative Gesänge anstimmt. (dz)

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Foto: Heinrich Straßer Für Ortspfarre­r Alois Loeßl war es das letzte Pfarrfest in Huisheim, da er im September nach Eichstätt wechseln wird. Seine Predigt war eine Überraschu­ng für die Gläubigen, man könnte sie als eine vorgezogen­e Abschiedsr­ede sehen. Da spielte natürlich...

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