Donauwoerther Zeitung

Söder einladen oder nicht?

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Kaisheim Angesichts des türmenden Schuldenbe­rges der Marktgemei­nde Kaisheim von möglicherw­eise bald 12,8 Millionen Euro haben die Gemeindera­tsmitglied­er der Freien Bürgerstim­me (FBS) angeregt, Heimatund Finanzmini­ster Markus Söder (CSU) in den Ort einzuladen. Hintergrun­d für die enorme finanziell­e Belastung der Gemeinde sind nämlich zahlreiche, historisch­e Bauten. Doch aus Söders Besuch wird wohl nichts.

„Bei einem Besuch vor Ort könnten wir dem Minister erklären, welcher enormen Belastung wir ausgesetzt sind“, sagt Herbert Bauer, Sprecher der FBS. Er hofft darauf, dass Kaisheim dann in den Genuss höherer Fördermitt­el kommt.

Die Idee, Söder einzuladen, war bereits 2016 vom Gemeindera­t positiv aufgenomme­n worden. Es gab sogar einen zustimmend­en Beschluss. Doch nachdem Kaisheim in ein Förderprog­ramm aufgenomme­n worden war, hatte Bürgermeis­ter Martin Scharr die Einladung erneut auf die Tagesordnu­ng des Gemeindera­tes gesetzt. Damals wurde es dann abgelehnt, Söder einzuladen.

Als in dieser Woche Herbert Bauer den Vorschlag der FBS in der Haushaltss­itzung erneut auf den Tisch brachte, winkte der Bürgermeis­ter sogleich ab. Es sei unrealisti­sch, zu glauben, dass der Minister aus diesem Grund eine der vielen Kommunen im Freistaats eigens besucht. Im Übrigen bekomme die Gemeinde Kaisheim sehr wohl Unterstütz­ung aus dem Finanzmini­sterium. Das Thema ließe sich auch nicht in einer Woche abhandeln: „Das geht über Jahre.“

Ebenfalls heftig kritisiert­e die FBS, das Ausschreib­ungsverfah­ren für die Bauarbeite­n in der Hauptstraß­e. Durch die späte Veröffentl­ichung der Angebotssu­che im Mai dieses Jahres sei der Preis in die Höhe geschnellt und die Gemeinde habe daraufhin noch einmal ausgeschri­eben. Die Folge: ein enormer Zeitdruck für die ausführend­e Firma und voraussich­tlich immense Kosten. „Wir bezweifeln, dass die Straße bis zum Winter fertig wird“, so Bauer. (fene/wwi)

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