Mertingen will Schule in Afrika finanzieren
Initiative Die Gemeinde möchte ein Projekt in Namibia verwirklichen
Mertingen „Nicht nur darüber sprechen“will man in Mertingen, „sondern auch handeln.“So formuliert es Bürgermeister Albert Lohner. Den Gemeinderat weiß er einmütig hinter sich, wenn es um das Hilfsprojekt geht, das die Kommune anstößt: die Finanzierung einer Schule in Namibia über Spendengelder. Privatpersonen, aber auch Unternehmen im Ort, sollen animiert werden, sich finanziell zu beteiligen.
Lohner berichtete im Gemeinderat von seiner Begegnung mit Reiner Meutsch von der Hilfsorganisation „Fly and Help“, die sich auf den Bau von Schulen weltweit spezialisiert hat. Es sei absolut notwendig, so der Bürgermeister, den Menschen in Afrika Bildung zu ermöglichen. So könnte man langfristig Fluchtursachen bekämpfen.
Konkret geht es um ein Schulbauprojekt in der Kunene-Region in Namibia. Dort ist eines der letzten frei und traditionell lebenden Völker angesiedelt: die Ovahimba, die zu den Herero gehören. Die Hauptstadt Windhoek ist rund 900 Kilometer entfernt.
Die Kinder in der Region haben Schulwege von bis zu 20 Kilometern (einfacher Weg) zu bestreiten. Daher ist es sinnvoll, wenn sie bei der Schule schlafen können. Derzeit schlafen die Kinder auf dem nackten Erdboden, zugedeckt mit Lumpen. Im Sommer sind sie großen Gefahren durch Schlangen und Skorpione ausgesetzt. Im Winter können die Temperaturen nachts unter null Grad sinken. Das Motto der Aktion „Wir schenken Kindern eine Zukunft“habe ihn beeindruckt, berichtete Lohner.
Alfred Hopfner regte an, in diesem Jahr keinen Ausflug des Gemeinderats zu unternehmen, sondern das Geld in das Hilfsprojekt fließen zu lassen. Wie der Bürgermeister ausführte, werde er mit den örtlichen Banken wegen der Einrichtung eines Spendenkontos sprechen. Ab einer Spende von 20 Euro soll es auch eine Spendenquittung geben.
Die Schule selbst wird 40 000
Bildung als Bekämpfung von Fluchtursachen Unterkunft und Schule für die Kinder
Euro beanspruchen, weitere 27000 Euro fallen für eine Küche und einen Speisesaal an. Den Löwenanteil der Kosten verursacht das benachbarte Hostel, in dem die Kinder schlafen können.
Es ist mit Kosten in Höhe von 70 000 Euro angesetzt. „Es wäre schön, wenn wir als kleine Gemeinde einen Beitrag zum Helfen leisten könnten“, sagte Lohner.