Begehrter Kreisel verleitet zu Diebstahl
Polizei Drei Kinder werden in Geschäft erwischt. Beamte entdecken weitere Beute
Landkreis Gerade Kinder und Jugendliche wollten in den vergangenen Monaten unbedingt ein solches Ding haben: In allen möglichen Geschäften, ja sogar Buchhandlungen gingen die bunten Kreisel mit dem englischen Namen Fidget Spinner buchstäblich wie warme Semmeln weg. Inzwischen, so berichten Ladeninhaber, ist die Welle etwa abgeebbt. Soll heißen: Der Markt scheint gesättigt, praktisch jeder Interessierte hat den Kreisel. Der übt aber auf manche Kinder anscheinend noch immer eine geradezu magische Anziehungskraft aus – die offenbar auch so groß sein kann, dass der ein oder andere Bursche zum Dieb wird. So geschehen am Dienstagnachmittag in einem Ort im DonauRies-Kreis. Dort wurde reihenweise solches Spielzeug gestohlen.
Ein Geschäft hatte am Mittag eine frische Lieferung mit Fidget Spinnern bekommen. Das Personal bestückte einen Verkaufsständer neu. In der Folgezeit wunderten sich die Mitarbeiter jedoch: Innerhalb einer halben Stunde war etwa die Hälfte der Kreisel an dem Ständer weg. An der Kasse bezahlt wurde aber so gut wie keiner. Auffällig war nur, dass drei Kinder abwechselnd durch das Geschäft streiften und dann wieder nach draußen gingen. Der Inhaber schaute den Burschen genauer auf die Finger – und hatte den richtigen Riecher. Er sah, wie einer der Beteiligten einen Fidget Spinner einsteckte. Die Bande der Neun- bis Elfjährigen flog auf. In einem Rucksack kamen insgesamt 35 Kreisel zum Vorschein. Worüber sich der Geschäftsmann wundert: „Es waren ausschließlich Standardmodelle.“Solche – der Stückpreis liegt bei ungefähr fünf Euro – hätten die meisten schon. Daher rätselt auch der Kaufmann, warum das Trio derart scharf auf diese Fidget Spinner war, gibt es doch inzwischen auch welche mit blinkenden Lichtern oder sonstigem Schnickschnack.
Noch mehr staunten der Geschäftsinhaber und die hinzugerufene Polizei, als diese am Elternhaus des Elfjährigen vorstellig wurde und dieser im Beisein von Vater und Mutter die Beamten zu weiterem Diebesgut aus dem Laden führte. Es handelte sich um Playmobil-Figuren, Multifunktionswerkzeug und Anti-Stress-Bälle. Die Beute hat einen Gesamtwert von rund 400 Euro.
Dem Vernehmen nach flossen bei den Ertappten reichlich Tränen. Welches der Kinder in welcher Form an dem Fall beteiligt war, müssen die Gesetzeshüter jetzt noch klären. Alle drei Schüler – sie sind noch nicht strafmündig – wurden ihren Eltern übergeben.