Wie gute Mitarbeiter im Unternehmen bleiben
Stellen Sie sich vor, Sie sind Chef und einer Ihrer besten Mitarbeiter legt Ihnen aus heiterem Himmel seine Kündigung auf den Tisch. Was tun Sie? Ein Freund von mir war genauso ein bester Mitarbeiter und kündigte. Was sein Chef machte? Er sagte: „Oh, das ist aber schade. Willst du dir das nicht überlegen? Nein? Och.“Dann schmollte er. Natürlich gibt’s auch cleverere Chefs. Wenn so etwas passiert, dann führen Sie Exit-Interviews. Sie fragen nach dem Grund für die Kündigung und bitten um möglichst offenes Feedback, um Verbesserungsmöglichkeiten aufzudecken und Maßnahmen zu ergreifen, damit andere Mitarbeiter bleiben.
Es geht aber noch cleverer! Sie können früher ansetzen und statt Exit-Interviews Stay-Interviews mit den Mitarbeitern führen. Damit können Sie zwei Fehlentwicklungen verhindern: Erstens, dass Ihnen Mitarbeiter abhandenkommen. Zweitens, dass Mitarbeiter sich geistig ausklinken und in die innere Kündigung abrutschen.
Wenn die Mitarbeiter merken, dass ihre Chefs sich wirklich dafür interessieren, was in ihren Augen gut läuft, und anschließend etwas tun, fühlen sie sich wertgeschätzt. Wenn Sie Stay-Interviews führen wollen, hier zwei Ideen, was Sie fragen könnten:
„Was an deiner Arbeit lässt dich morgens mit Freude aus dem Bett springen?“Die bildhafte Form der Frage ist vielleicht ungewöhnlich, kann aber dazu führen, dass Sie interessante Einsichten erhalten.
„Was an deiner Arbeit lässt dich morgens die Schlummertaste drücken?“Das beleuchtet die genaue Gegenseite. Ihr Mitarbeiter könnte darauf verweisen, dass er eben ein Morgenmuffel ist. Vielleicht sollte er dann später anfangen? Oder die Aussicht auf das montägliche Meeting ist der Grund. Dann stellt sich die Frage, ob das Meeting nicht kürzer sein könnte oder in der Form überhaupt notwendig ist. Wenn Sie Chef sind: Probieren Sie es einfach aus! Bauen Sie sich Ihre eigenen Fragen zusammen und starten Sie einen Test. Und wenn Sie kein Chef sind: Dann schlagen Sie es Ihrem Chef doch einfach vor.