Eine wahre Geschichte
Tipp des Tages Helen Mirren glänzt im Ersten in „Die Frau in Gold“
Das Erste, 20.15 Uhr Sein Bild ist inzwischen 110 Jahre alt – und es hat immer wieder von sich reden gemacht: Gustav Klimts „Die Frau in Gold“beschäftigte sogar das höchste US-Gericht. Lange hing das 1907 entstandene Porträt der Adele Bloch-Bauer im Schloss Belvedere. Und manche verklärten es zur „Mona Lisa Österreichs“. Dann verlangte eine von den Nazis vertriebene Jüdin ihr Erbe zurück und klagte sogar gegen den österreichischen Staat. Es ist eine wahre Geschichte.
„Die Frau in Gold“war 2015 schon im Kino zu sehen, nun bringt das Erste den Spielfilm (Regie: Simon Curtis) heute um 20.15 Uhr ins Fernsehen. In der Hauptrolle glänzt Helen Mirren als störrische, auf ihrem Recht bestehende Maria Altmann, die sich von nichts und niemandem einschüchtern lässt. Sie reist nach Wien, in ein Land, das Maria nach ihrer Flucht vor den Nazis nie wieder betreten wollte. Nun will sie es mit dem österreichischen Staat aufnehmen, unterstützt von einem Journalisten (Daniel Brühl).
In Rückblenden erzählt der Film von Marias Tante Adele, die von Klimt gemalt wurde, von der Unterdrückung der jüdischen Familie und schließlich der Flucht der jungen Maria. Dabei gerät der Film zu einem spannenden Justiz-Historienthriller mit eindringlichen Momenten aus dem Wien der Nazizeit.
Helen Mirren beweist mit hartem deutschen Akzent und stechend dunklen Augen, sprödem Witz und gouvernantenhafter Strenge in diesem knapp zweistündigen Epos ihre großartigen Fähigkeiten, innere Konflikte und den Schmerz der eigenen Geschichte überzeugend darzustellen.