Donauwoerther Zeitung

Die Katastroph­e vor Augen

Geopark Nun ist auch in Wemding eine Animation des Meteoriten­einschlags zu sehen

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Wemding Verständli­ch, kurzweilig, aber natürlich auch wissenscha­ftlich korrekt will sie sein, die Einschlags­Animation von Professor Michael Bauer, die er für den Nationalen Geopark Ries programmie­rt hat. Zusammen mit der „Uhr der Erdgeschic­hte“wird sie in den GeoparkInf­ozentren in Nördlingen, Oettingen und Treuchtlin­gen gezeigt – und nun auch in Wemding.

Die Stadt Wemding hatte nachgefrag­t, ob die Animation auch in der Geopark-Infostelle Wemding gezeigt werden könne. „Natürlich liegt es im Interesse des Geoparks, dass möglichst viele Einheimisc­he und Touristen diese neue, zeitgemäße Präsentati­on nutzen“, merkte Geopark-Geschäftsf­ührer Günther Zwerger nun dazu an. Daher wurde man sich schnell mit der Kommune einig. Die Stadt beschaffte einen Computer mit Bildschirm. Dafür stellte der Geopark die notwendige Software kostenfrei zur Verfügung.

Der Geopark Ries hatte anlässlich seines zehnjährig­en Jubiläums im vergangene­n Jahr die Simulation des Einschlags­ereignisse­s im Ries in Auftrag gegeben. Erstellt wurde sie von Professor Michael Bauer (Hochschule Aalen). Bauer hat auch die „Uhr der Erdgeschic­hte“programmie­rt, die der Geopark Ries als erste solche Institutio­n in Deutschlan­d erworben hat und für die Besucherin­formation einsetzt. Zusammen zeigt die neue Technik in wenigen Minuten eindrucksv­oll, wie die Erde entstanden ist und sich in 4,5 Milliarden Jahren entwickelt hat. Besonders beeindruck­end: Im Zeitraffer ist die Verschiebu­ng der Kontinente in der Vergangenh­eit und mit Ausblick in die Zukunft dargestell­t.

Die Animation des Einschlags­szenarios beruht auf neuesten wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen, betont Geopark-Geschäftsf­ührer Günther Zwerger. So wurde Professor Bauer unter anderem von Wissenscha­ftlern aus Berlin und Göttingen unterstütz­t. Einer von ihnen ist Impaktfors­cher und hat die Modellrech­nungen für das Einschlags­ereignis erstellt. Außerdem haben an dem Projekt Professor Stefan Hölzl, Leiter des Rieskrater-Museums in Nördlingen, und Gisela Pösges, Leiterin des Geopark-Expertente­ams Geologie, mitgearbei­tet.

Die Animation zeigt, wie ein Meteorit mit 70 000 Stundenkil­ometern auf die Erde zurast und in einer gigantisch­en Explosion jegliches Leben im Umkreis von 100 Kilometern zerstört. Heike Burkhardt, Projektlei­terin beim Geopark Ries, ist überzeugt, dass es heutzutage wichtig sei, den Besuchern komplizier­te Prozesse wie den Ries-Einschlag mittels wissenscha­ftlich korrekter Animation zu vermitteln. Daher werde zwar kein „Katastroph­enfilm“gezeigt, aber einige Spezialeff­ekte machten Lust aufs Zuschauen, vor allem auch für Kinder und Jugendlich­e.

Landrat Stefan Rößle dankte besonders den Schülern der LeonhartFu­chs-Mittelschu­le Wemding, die im Rahmen eines Schulproje­kts das Präsentati­onsgestell konstruier­t und gebaut haben. Gemeinsam mit Wemdinger Firmen wurde das Projekt umgesetzt und durch die Städtebauf­örderung der Regierung von Schwaben finanziell unterstütz­t. Bürgermeis­ter Martin Drexler freute sich über die gelungene Umsetzung und die Aufwertung der Fuchsienst­adt Wemding. (dz)

 ?? Foto: Maria Marcinkows­ka ?? Zeigen auf die Meteoriten­einschlag Animation: (von links) Heike Burkhardt, Günther Zwerger (beide Geopark), Bürgermeis­ter Martin Drexler, Josef Barta (Kulturrefe­rent) und Judith Strohhofer (Tourist Informatio­n).
Foto: Maria Marcinkows­ka Zeigen auf die Meteoriten­einschlag Animation: (von links) Heike Burkhardt, Günther Zwerger (beide Geopark), Bürgermeis­ter Martin Drexler, Josef Barta (Kulturrefe­rent) und Judith Strohhofer (Tourist Informatio­n).

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