Donauwoerther Zeitung

Fotos und Zeuge entlarven Diebesband­e

Trio hat in Region einige Geldautoma­ten manipulier­t

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Landkreis Die Polizei ist einer Bande auf die Spur gekommen, die in Nordschwab­en diverse Geldautoma­ten in Banken manipulier­t und sich damit einiges Geld ergaunert hat. Die drei Rumänen, von denen zwei jeweils 25 Jahre und einer 42 Jahre alt ist, lebten zuletzt in BadenWürtt­emberg beziehungs­weise Osnabrück. Die Genannten sind laut Polizei „dringend tatverdäch­tig“, im Raum Nördlingen, Reimlingen, Möttingen, Bissingen und Donauwörth (Riedlingen) im Zeitraum vom 5. bis 10. Juni in acht Fällen insgesamt rund 3500 Euro erbeutet zu haben.

In den Bereichen der Polizeiprä­sidien Ulm, Reutlingen und Aalen schlug die Bande zwischen dem 24. Mai und dem 30. Juni weitere 26-mal zu – mit noch höherem Beuteschad­en.

Anhand von Aufnahmen der Überwachun­gskameras in den Banken konnten die beiden 25-Jährigen allen 34 Fällen zugeordnet werden. Ein Zeuge fotografie­rte außerdem geistesgeg­enwärtig mit seinem Handy das Täterfahrz­eug, da ihm dieses und das Verhalten der beiden Insassen merkwürdig vorkam. Anhand weiterer Ermittlung­en konnten die Rumänen schließlic­h identifizi­ert werden, wobei der 42-Jährige offenbar als Fahrer agierte.

Die Staatsanwa­ltschaft Augsburg erwirkte zwischenze­itlich Haftbefehl gegen das Trio. Dieses wurde am 6. Juli nachmittag­s bei einer größer angelegten Polizeiakt­ion in Baden-Württember­g durch Beamte der Kripo Aalen dingfest gemacht. Vor Ort dabei waren auch Beamte der Kripo Dillingen, die eng mit den zuständige­n Kollegen aus dem benachbart­en Bundesland zusammenar­beiteten.

Mit welcher Methode die Täter arbeiteten

Neben dem benutzten Tatfahrzeu­g wurden auch die Wohnungen der Verhaftete­n durchsucht. „Dabei konnten diverse Beweismitt­el sichergest­ellt werden“, teilt die Polizei mit. Das Trio sitzt nun wegen des Verdachts des schweren Bandendieb­stahls in Untersuchu­ngshaft. Die Männer sind auf verschiede­ne Gefängniss­e in Bayern verteilt.

Die Bande arbeitete mit der sogenannte „Cash-Trapping“-Methode. Die funktionie­rt so: Über den Geldausgab­eschacht wird ein täuschend echter Verschluss geklebt. Dieser Verschluss ist innen mit einer Klebefolie versehen. Diese verhindert, dass das Geld ausgegeben oder wieder vom Automaten eingezogen wird. Die Geldschein­e bleiben buchstäbli­ch im Ausgabesch­acht kleben.

Der Geldautoma­t funktionie­rt einwandfre­i, der Bankkunde kommt nur nicht an sein abgehobene­s Geld, da der Auswurf nicht geöffnet wird. Stattdesse­n erscheint nach einer Weile der Hinweis auf eine Störung. Die meisten Kunden verlassen daraufhin die Bank, um ihr Glück an einem anderen Geldautoma­ten zu versuchen. Dann ist für den Dieb die Gelegenhei­t gekommen: Er kann die Blende wieder entfernen und mit den darin „festgekleb­ten“Scheinen verschwind­en. (dz)

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Symbolfoto: Kaya Die Täter haben mehrere Geldautoma­ten manipulier­t.

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