Sind wirklich Mäuse im Spinat?
I m Internetzeitalter gibt es ja so Gerüchte, die hört man und fragt sich, ob da was dran ist? Ein Beispiel ist folgende Geschichte, die mir unlängst wieder eine Freundin erzählte: Im Tiefkühl-Spinat sei ein bestimmter Anteil Maus enthalten. Ja Maus, dieses braun-graue Tierchen. Dieser Mausanteil werde sogar geduldet, weil es bei der Ernte des Spinats fast unmöglich sei, zu verhindern, dass eine Maus dazwischen komme. Aber stimmt das?
Ein Anruf bei Iglo. Die TiefkühlFirma stellt schließlich nicht nur Fischstäbchen her, sondern hat auch jede Menge Spinat im Angebot. Ans Telefon geht Alfred Jansen. Er ist Pressesprecher bei Iglo. Er kennt das Gerücht und vermutet, dass es wahrscheinlich mal irgendwo einen Vorfall gab, um den sich nun Legenden ranken. „Aber natürlich nicht bei uns“, schiebt er nach. „Bei der Ernte werden riesige Maschinen eingesetzt, die sind so laut, dass Mäuse die Flucht ergreifen“, sagt er. Danach kommen die Blätter auf ein Förderband und durchlaufen vier Waschgänge, um Sand oder sonstige Verschmutzungen zu entfernen. Bevor der Spinat zerkleinert wird, passiert er eine Sichtkontrolle. „Da stehen zwei Mitarbeiter den ganzen Tag und gucken auf das Band. Die entfernen alles, was nicht Spinat ist“, sagt Jansen.
Natürlich kann man trotz der ausführlichen Erklärung skeptisch bleiben, schließlich will Iglo seine Produkte auch verkaufen. Und Maus im Spinat wäre da wohl nicht förderlich. Sicherheitshalber also noch mal beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nachgefragt. Von dort heißt es: „Von Maus im Spinat haben wir noch nie gehört. Uns ist auch kein derartiger Fall bekannt.“Und selbst die sonst so kritische Organisation Foodwatch sagt auf Nachfrage: „Das gehört wohl eher in den Bereich der Internetmythen.“