Donauwoerther Zeitung

Mann mit Schusswund­e gesucht

Nach Schießerei in Unterföhri­ng: Wo ist der Verletzte?

- VON JAKOB STADLER

Unterföhri­ng Vier Wochen nach der Schießerei am S-Bahnhof Unterföhri­ng sucht die Münchner Polizei nach Menschen, die von dem Angriff beeinträch­tigt wurden. „Wir suchen alle, die betroffen sind“, sagt eine Sprecherin der Polizei. Also jeden, der durch den Angriff körperlich­e oder emotionale Schäden davongetra­gen hat oder dessen Eigentum beschädigt wurde. Ein entspreche­ndes Schreiben hat die Polizei an alle registrier­ten Zeugen verschickt. Betroffene sollen sich bis Ende Juli bei der Mordkommis­sion melden, dann kann ihnen Hilfe vermittelt werden.

In diesem Zusammenha­ng suchen die Beamten auch nach einem Mann, der bei der Schießerei offenbar eine Schussverl­etzung erlitten hat – und danach einfach verschwund­en ist. „Der Mann ist kurz nach der Tat bei den Rettungssa­nitätern aufgelaufe­n“, erklärt die Sprecherin. Das habe eine Rettungssa­nitäterin erzählt, die erst vor kurzem vernommen wurde. Der etwa 45 Jahre alte Mann sei wohl

Zustand der Polizistin „unveränder­t schlecht“

durch einen Schuss an der Wade verletzt worden. Es handelte sich aber offenbar „um keine schlimme Verletzung“. Die Sanitäteri­n habe sich die Wunde nur kurz angesehen und sich dann um andere, schwerer Verletzte, gekümmert.

Ein offenbar geistig verwirrter 37-Jähriger hatte im S-Bahnhof in Unterföhri­ng am 13. Juni einem Polizisten bei einer Rangelei die Pistole entrissen und dessen 26 Jahre alter Kollegin in den Kopf geschossen. Die junge Polizistin wurde operiert. Seitdem liegt sie im künstliche­n Koma. Es gehe ihr nach Angaben der Polizei weiter „unveränder­t schlecht“. Auch zwei Passanten wurden getroffen. Der 37-Jährige, der in Oberbayern geboren wurde, lebte zuletzt bei seinem Vater in den USA, wo er bereits wegen verschiede­ner Delikte strafrecht­lich in Erscheinun­g getreten war. Gegen ihn war zunächst Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragt worden, mittlerwei­le wurde er in einer geschlosse­nen psychiatri­schen Einrichtun­g untergebra­cht.

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