Donauwoerther Zeitung

Wohin mit der Toilettena­nlage?

Abstimmung Über den Standort der Sanitärein­richtungen am Hamlarer Baggersee ist sich der Bäumenheim­er Gemeindera­t uneins. Nun ist das Landratsam­t am Zug

- VON HELMUT BISSINGER redaktion@donauwoert­her zeitung.de

Bäumenheim Am Hamlarer Baggersee soll es eine Wachstatio­n geben. Die Wasserwach­t wird sie ehrenamtli­ch besetzen. Wann es soweit sein wird, ist noch unklar. Bürgermeis­ter Martin Paninka (SPD) hat nun vorgeschla­gen, unabhängig davon die sanitären Anlagen im Naherholun­gsgebiet zu verbessern. Dazu konnte sich der Gemeindera­t aber nicht mehrheitli­ch durchringe­n. Am Hamlarer Baggersee gibt es bisher unzureiche­nde Toilettena­nlagen. „Wir brauchen vernünftig­e sanitäre Einrichtun­gen“, erklärte der Bürgermeis­ter. Die Wachstatio­n soll einmal wegen des guten Ausblicks auf den See mitten in der Liegewiese erstellt werden. Dazu wurde dort im Bebauungsp­lan mit dem Landratsam­t ein Bereich ausgewählt, der bebaut werden kann. Er ist rund 120 Quadratmet­er groß.

Wenn man die Toilettena­nlage dort situierte, dann wäre, so der Bürgermeis­ter, keine Bebauungsp­lanänderun­g notwendig. Ein alternativ­er Standpunkt wäre am Rande der Liegewiese in der Nähe einer Trafostati­on. Dort würden perfekte Anschlussm­öglichkeit­en für Wasser, Abwasser und Strom vorhanden sein. Fraglich ist auch, ob man feste sanitäre Anlagen errichten soll oder auf mobile, aber möglichst komfortabl­e Möglichkei­ten zurückgrei­fen sollte.

Im Rat entwickelt­e sich eine heftige Diskussion. Bernhard Jung (CSU) und Manfred Seel (Linke) monierten, dass es eines Gesamtkonz­eptes bedarf, um darüber entscheide­n zu können. Christian Scholz (SPD) plädierte dafür, nun in

Die am Hamlarer Baggersee aufgestell­ten mobilen Provisorie­n gereichen einem Industries­tandort wie Bäumenheim nicht zur Ehre.

Deshalb soll das Naherholun­gsgebiet neue Sanitäranl­agen bekommen. Dass die Entscheidu­ng darüber so schwierig werden könnte, hätte kein Beobachter geglaubt. Spätestens als in die Debatte im Gemeindera­t Emotionen kamen, einem ersten Schritt die sanitären Anlagen zu verwirklic­hen („wie von den Bürgern gewünscht“) und dann über die Wachstatio­n zu diskutiere­n. Diese sei angedacht, aber konkret darüber gesprochen habe man im Gremium bisher nicht.

Diese Äußerung nahm Michael Haller (CSU) zum Anlass, um einen Seitenhieb auf die Wasserwach­t zu vermuten. Als deren Vorsitzend­er sei er über „die negative Grundeinst­ellung verwundert“. Scholz betonte indes, dass er die Arbeit der Wasserwach­t schätze – „aber die Themen werden hier im Rat ständig verschlepp­t“.

Zusätzlich eine Umkleideka­bine?

Letztlich drehte sich die Debatte nur noch um die Standortfr­age für die Toiletten. Ob zusätzlich Umkleideka­binen angebaut werden und ob man auf Fertigteil­e zurückgrei­fen soll, ob Außendusch­en angebracht werden, ebenso ein Behinderte­n-WC – über diese Fragen wurde nur kurz gesprochen.

Bei einer Kampfabsti­mmung über den Standort am Rande der Liegewiese gab es sieben Ja- und sieben Nein-Stimmen. Der Antrag war somit abgelehnt.

Dass man die Toilettena­nlagen benötigt, darüber bestand freilich Einigkeit.

Nun soll Bürgermeis­ter Martin Paninka erst einmal im Gespräch mit der Unteren Naturschut­zbehörde beim Landratsam­t klären, ob eine Bebauungsp­lanänderun­g überhaupt eine Chance zur Genehmigun­g hätte. Denn am Standort am Rande der Liegewiese wäre diese die Voraussetz­ung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany