„Brauchen Nationalpark nicht“
Vertreter mehrerer Bereiche erneuern Kritik an den Plänen
Landkreis Um Informationen auszutauschen und die Folgen eines möglichen – dritten bayerischen – Nationalparks in den Donau-Auen zu eruieren, haben sich Vertreter von Landwirtschaft, Fischerei, Jagd, Grund- und Waldeigentümer aus der Region getroffen. Ergänzt wurde die Runde durch den stellvertretenden Landrat Reinhold Bittner. Sehr schnell war man sich einig, dass seitens der politischen Vertreter derzeit nur sehr spärlich – wenn überhaupt – informiert wird.
Von Befürchtungen, dass in einem ausgewiesenen Nationalparkgebiet Betretungs-, Befahrungsund Nutzungsverbote vorherrschen, war die Rede. Insbesondere auch vor der Verbreitung von Forstschädlingen wie Borkenkäfer und Eichenprozessionsspinner wurde gewarnt, da nur in der Randzone eine Bekämpfung stattfinden würde, wohingegen im Kerngebiet der Wald sich selbst überlassen würde.
Auch sei es wahrscheinlich, dass der Nationalpark „wie eine BiotopKäseglocke“über der Region hängt und sich von dort aus immer mehr mit Einschränkungen und Verboten ausbreiten wird. Der Kreis verständigte sich aber auch darauf, dass viele Ängste und Befürchtungen deshalb bestehen, da auf bestehende (Detail-) Fragen keine Antworten gegeben werden. „Dies wundert nicht, da der von Frau Ministerin Scharff immer wieder angeblich stattfindende Dialog, so in keiner Weise wahrnehmbar ist“, heißt es von den Teilnehmern.
„Schützen durch Nützen“so das Credo der Anwesenden. So würde manche ökologische Maßnahme der anwesenden Vereinigungen und Verbände mehr zur Artenvielfalt und zum Artenschutz beitragen als eine brachliegende, sich selbst überlassene Naturschutzfläche. Ganz generell wurde die Notwendigkeit eines dritten Nationalparks in Bayern infrage gestellt.
So habe Bayern derzeit mit seinen beiden Nationalparks eine Fläche von mehr als 450 Quadratkilometern, Baden Württemberg mit dem Nationalpark Schwarzwald lediglich 100 Quadratkilometer. Auch habe der Kreis Donau-Ries hier bereits einiges zu bieten: sechs Naturschutzgebiete mit fast vier Quadratkilometern, 22 Landschaftsschutzgebiete mit rund 32 Quadratkilometern, 17 FFH- und SPA-Gebiete mit 100 Quadratkilometern und 43 Geotope. „Wir brauchen den Nationalpark nicht in unserer Region“– das resümierten die Gegner des Vorhabens. (pm)