Wo sich Katzen, Giraffen und Prinzen tummeln
Schulspieltage Zum elften Mal heißt es im Kreis „Do schau na“. Zehn Schulen wirken mit und das kommt dabei heraus
Harburg/Landkreis Theater ist eines der letzten großen kulturellen LiveEreignisse. Sich auf der Bühne auszuleben, sich zu erleben, in eine fiktive Welt einzutauchen, ist etwas Besonderes innerhalb der medialen Vielfalt unserer Zeit. Die Schulspieltage im Landkreis führen heuer zum elften Mal Mädchen und Buben an dieses Erlebnis heran – aktiv als Schauspieler, die in Rollen schlüpfen, und passiv als Publikum, das auf den Zuschauersitzen Platz nimmt.
Wenn es in diesen Tagen also erneut „Do schau na“– Donau-Rieser Schauspiel-Nachwuchs – heißt, dann sind Fantasie und künstlerische Fähigkeiten gefragt wie auch die Auseinandersetzung mit Bühnenstoffen. Fünf Tage lang führen zehn Schulen Stücke auf, sind junge Talente unter Anleitung und Mitwirkung ihrer Lehrkräfte mit Fleiß dabei. Den Auf- gab es am 31. Mai in Alerheim, das Finale wird am 18. Juli sein, wenn in Huisheim der letzte Vorhang fällt. Gestern war die Grundund Hauptschule Harburg Gastgeber und Schauplatz für die Auftritte von drei Schulen, deren Akteure sich in Tiere und Märchenfiguren verwandelten und nach Herzenslust mit sichtlicher Spielfreude in der Aula unterwegs waren.
Und genau in dieser Metamorphose sieht Landrat Stefan Rößle, der den Schulspieltag in Harburg eröffnete, den Reiz des Theaterspielens. „Man ist nicht mehr man selbst, sondern darf jemand ganz anderer sein und aus sich herausgehen, zum Beispiel auch mal richtig böse sein“, ermunterte er die Kinder, sich ganz auf ihre Stücke einzulassen und Lampenfieber nicht zu ernst zu nehmen.
Mit den Gastgebern aus Harburg kam das Grimm’sche Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“als Sing- auf die Bühne. Livemusik ertönte aus allen Ecken, denn die Nachwuchsschauspieler wurden musikalisch von Klavier und Chor, von Orff- und Flötengruppe unterstützt. Kecke Räuber, gackernde Hühner, die putzige Katze, der goldige Esel, Gockel und Hund agiertakt
Grund und Mittelschule Wem ding („Oh, wie schön ist Panama“und zwei Showacts)
Johann Wilhelm Klein Grundschu le Alerheim („Das Scheckenhaus“)
Grund und Mittelschule Deinin gen („Tuishi pamoja“)
Grund und Mittelschule Waller stein („Die Geschichte von roten Nasen und grünen Haaren“)
Grund und Mittelschule Harburg („Die Bremer Stadtmusikanten“) ten so zu tollen Rhythmen und hübschen Ohrwürmern.
Zwei englischsprachige Miniaturen hatte die Grundschule Oberndorf mitgebracht. Das Märchen Aschenputtel in der „Cinderella“-Version begann mit: „Once upon a time, there was a girl, called Cindespiel
Grundschule Oberndorf („Cinde rella“und „Do you like me?“)
Gebrüder Röls Grundschule Do nauwörth Riedlingen („Tuishi pa moja“)
Mittelschule Nördlingen („Gestern war heute Morgen“)
Grundschule Fünfstetten Gos heim („Fremde werden Freunde“)
Grundschule Fünfstetten Gos heim Außenstelle Huisheim („Schneewittchen“) rella...“. Reizende Szenen knüpften in rascher Abfolge aneinander an, so etwa der Ball im Schloss, der eine „big, big party“zu Rock’n’RollMusik war. Das zweite Stück „Do you like me?“handelte von einem Frosch, der die Welt umreiste auf der Suche nach einem Freund. Natürlich gab es ein Happy End.
Um wahre Freundschaft ging es auch im Musical „Tuishi pamoja“, das die Gebrüder-Röls-Grundschule Donauwörth-Riedlingen inzeniert hatte. Es ist eine Geschichte über das Anderssein, über Akzeptanz und Toleranz. Giraffen und Zebras mögen sich zunächst nicht, weil sie so verschieden sind. Am Ende aber erkennen sie den Wert des Miteinanders: „Es ist doch egal, ob man Punkte oder Streifen hat.“Und zum Finale durften sich kollektiv alle darüber freuen, was Landrat Rößle als „das Schönste am Theaterspielen“bezeichnet hatte – über den Applaus.
Die mitwirkenden Schulen und ihre Projekte