Donauwoerther Zeitung

Wo sich Katzen, Giraffen und Prinzen tummeln

Schulspiel­tage Zum elften Mal heißt es im Kreis „Do schau na“. Zehn Schulen wirken mit und das kommt dabei heraus

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Harburg/Landkreis Theater ist eines der letzten großen kulturelle­n LiveEreign­isse. Sich auf der Bühne auszuleben, sich zu erleben, in eine fiktive Welt einzutauch­en, ist etwas Besonderes innerhalb der medialen Vielfalt unserer Zeit. Die Schulspiel­tage im Landkreis führen heuer zum elften Mal Mädchen und Buben an dieses Erlebnis heran – aktiv als Schauspiel­er, die in Rollen schlüpfen, und passiv als Publikum, das auf den Zuschauers­itzen Platz nimmt.

Wenn es in diesen Tagen also erneut „Do schau na“– Donau-Rieser Schauspiel-Nachwuchs – heißt, dann sind Fantasie und künstleris­che Fähigkeite­n gefragt wie auch die Auseinande­rsetzung mit Bühnenstof­fen. Fünf Tage lang führen zehn Schulen Stücke auf, sind junge Talente unter Anleitung und Mitwirkung ihrer Lehrkräfte mit Fleiß dabei. Den Auf- gab es am 31. Mai in Alerheim, das Finale wird am 18. Juli sein, wenn in Huisheim der letzte Vorhang fällt. Gestern war die Grundund Hauptschul­e Harburg Gastgeber und Schauplatz für die Auftritte von drei Schulen, deren Akteure sich in Tiere und Märchenfig­uren verwandelt­en und nach Herzenslus­t mit sichtliche­r Spielfreud­e in der Aula unterwegs waren.

Und genau in dieser Metamorpho­se sieht Landrat Stefan Rößle, der den Schulspiel­tag in Harburg eröffnete, den Reiz des Theaterspi­elens. „Man ist nicht mehr man selbst, sondern darf jemand ganz anderer sein und aus sich herausgehe­n, zum Beispiel auch mal richtig böse sein“, ermunterte er die Kinder, sich ganz auf ihre Stücke einzulasse­n und Lampenfieb­er nicht zu ernst zu nehmen.

Mit den Gastgebern aus Harburg kam das Grimm’sche Märchen „Die Bremer Stadtmusik­anten“als Sing- auf die Bühne. Livemusik ertönte aus allen Ecken, denn die Nachwuchss­chauspiele­r wurden musikalisc­h von Klavier und Chor, von Orff- und Flötengrup­pe unterstütz­t. Kecke Räuber, gackernde Hühner, die putzige Katze, der goldige Esel, Gockel und Hund agiertakt

Grund und Mittelschu­le Wem ding („Oh, wie schön ist Panama“und zwei Showacts)

Johann Wilhelm Klein Grundschu le Alerheim („Das Scheckenha­us“)

Grund und Mittelschu­le Deinin gen („Tuishi pamoja“)

Grund und Mittelschu­le Waller stein („Die Geschichte von roten Nasen und grünen Haaren“)

Grund und Mittelschu­le Harburg („Die Bremer Stadtmusik­anten“) ten so zu tollen Rhythmen und hübschen Ohrwürmern.

Zwei englischsp­rachige Miniaturen hatte die Grundschul­e Oberndorf mitgebrach­t. Das Märchen Aschenputt­el in der „Cinderella“-Version begann mit: „Once upon a time, there was a girl, called Cindespiel

Grundschul­e Oberndorf („Cinde rella“und „Do you like me?“)

Gebrüder Röls Grundschul­e Do nauwörth Riedlingen („Tuishi pa moja“)

Mittelschu­le Nördlingen („Gestern war heute Morgen“)

Grundschul­e Fünfstette­n Gos heim („Fremde werden Freunde“)

Grundschul­e Fünfstette­n Gos heim Außenstell­e Huisheim („Schneewitt­chen“) rella...“. Reizende Szenen knüpften in rascher Abfolge aneinander an, so etwa der Ball im Schloss, der eine „big, big party“zu Rock’n’RollMusik war. Das zweite Stück „Do you like me?“handelte von einem Frosch, der die Welt umreiste auf der Suche nach einem Freund. Natürlich gab es ein Happy End.

Um wahre Freundscha­ft ging es auch im Musical „Tuishi pamoja“, das die Gebrüder-Röls-Grundschul­e Donauwörth-Riedlingen inzeniert hatte. Es ist eine Geschichte über das Anderssein, über Akzeptanz und Toleranz. Giraffen und Zebras mögen sich zunächst nicht, weil sie so verschiede­n sind. Am Ende aber erkennen sie den Wert des Miteinande­rs: „Es ist doch egal, ob man Punkte oder Streifen hat.“Und zum Finale durften sich kollektiv alle darüber freuen, was Landrat Rößle als „das Schönste am Theaterspi­elen“bezeichnet hatte – über den Applaus.

Die mitwirkend­en Schulen und ihre Projekte

 ??  ?? Punkte und Streifen sind nichts Trennendes – Freundscha­ft ist auch möglich, wenn man nicht gleich ist. Das schilderte­n die Kinder der Ge brüder Röls Grundschul­e Donauwörth Riedlingen. Sie zeigten das Stück „Tuishi pamoja“, in dem Giraffen und Zebras...
Punkte und Streifen sind nichts Trennendes – Freundscha­ft ist auch möglich, wenn man nicht gleich ist. Das schilderte­n die Kinder der Ge brüder Röls Grundschul­e Donauwörth Riedlingen. Sie zeigten das Stück „Tuishi pamoja“, in dem Giraffen und Zebras...
 ??  ?? Klavier und Chor der Grund und Mittelschu­le Harburg gestaltete­n – ne ben Orff und Flötengrup­pe – „Die Bremer Stadtmusik­anten“instrument­al.
Klavier und Chor der Grund und Mittelschu­le Harburg gestaltete­n – ne ben Orff und Flötengrup­pe – „Die Bremer Stadtmusik­anten“instrument­al.

Newspapers in German

Newspapers from Germany