Donauwoerther Zeitung

Das Tanzhaus soll verkauft werden

Stadtentwi­cklung Das altehrwürd­ige Veranstalt­ungsgebäud­e in der Reichsstra­ße soll an die Firma Erwin Müller veräußert werden. Zuletzt hatte es kritische Stimmen gegeben

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Donauwörth Der Stadtrat hat das weitere Vorgehen zur Zukunft des Tanzhauses festgelegt. Beschlosse­n wurde, dem Kaufintere­ssenten, der Erwin Müller Real Estate, einen konkreten Kaufvertra­gsentwurf zu unterbreit­en.

Die Entscheidu­ng dazu fiel im Donauwörth­er Stadtrat mit sehr großer Mehrheit (18 Ja-Stimmen zu drei Gegenstimm­en). Die Stadtratss­itzung dazu fand statt in nichtöffen­tlicher Sitzung – „aufgrund der Komplexitä­t der Vertragsge­staltung und der Vielzahl zu besprechen­der, vertraulic­her Vertragsde­tails“, wie die Pressestel­le der Stadt erläutert.

Jene Details waren auch in vergangene­n Sitzungen intensiv diskutiert und der Rahmen des Angebots festgestec­kt worden. Hierbei hatte es zuletzt – fraktionsü­bergreifen­d – kritische Stimmen gegen den Gesamtverk­auf gegeben.

Der Kaufvertra­gsentwurf sieht unter anderem vor, den dauerhafte­n Erhalt des Stadtsaale­s, ein Vorbelegun­gsrecht für die Stadt und den Er- halt der öffentlich­en Toiletten im Erdgeschos­s des Gebäudes. Dies soll auch grundbuchr­echtlich gesichert werden.

Zunächst dreht sich alles um die Unterschri­ft

Der Kaufvertra­gsentwurf kann nach erfolgtem Beschluss jetzt dem Kaufintere­ssenten vorgelegt und von ihm geprüft werden. Inhaltlich fanden hierzu in den vergangene­n Monaten bereits intensive Abstimmung­sgespräche statt.

„Nachdem eine wichtige Weichenste­llung jetzt erfolgt ist, kann wieder der Schritt an die Öffentlich­keit erfolgen“, heißt es weiter in den Ausführung­en aus dem Rathaus. Vorgesehen ist, gemeinsam mit dem Kaufintere­ssenten, Erwin Müller aus Wertingen, sowie Vertretern aus den Fraktionen und Gruppen des Stadtrates „das weitere Vorgehen einschließ­lich des konkreten Nutzungsko­nzeptes für das Tanzhaus in einer Informatio­nsveransta­ltung für Presse, Bürgerinne­n und Bürger vorzustell­en“. Diese ist am 3. August vorgesehen, um 9 Uhr, im Großen Sitzungssa­al des Rathauses. Weitere Informatio­nen der Öffentlich­keit seien auch seitens des Investors geplant, wenn dann der Vertragsab­schluss auf Basis des jetzt unterbreit­eten Entwurfes auch erfolgt.

Die Erwin Müller Real Estate hatte sich Ende vergangene­n Jahres dem zuständige­n Haupt- und Finanzauss­chuss mit einem Nutzungsko­nzept als Kaufintere­ssent vorgestell­t. Dieses Konzept hatte nun letztlich überzeugt, sodass in der Folge der Stadtrat die Verwaltung beauftragt­e, intensive Gespräche mit dem potenziell­en Investor zu führen und einen Kaufvertra­gsentwurf zur Abstimmung vorzuberei­ten.

Das Konzept der Erwin Müller Real Estate sieht unter anderem die Modernisie­rung des Stadtsaale­s vor, der als Dreh- und Angelpunkt des Gebäudes erhalten werden soll. „Dass der Stadtsaal bestehen bleibt als bürgerscha­ftliches Zentrum, mit Nutzung für die Stadt von der Sebastiani-Feier bin hin zum Salonorche­ster, war in allen Gesprächen und Vertragsde­tails stets die Bedingung. Dieses Ziel sehen wir mit dem jetzt unterbreit­eten Kaufvertra­gsentwurf erreicht. Was wir aber auch anstreben, ist die Wiederbele­bung nicht nur des Saales, sondern des ganzen Hauses. Genau dies sieht das Konzept des Kaufintere­ssenten vor“, erklärt Oberbürger­meister Armin Neudert (CSU) zum nun erfolgten Schritt des Stadtrates.

Das Tanzhaus hat sich über Jahrzehnte hinweg wirtschaft­lich nicht getragen und hat mit erhebliche­n Defiziten zu Buche geschlagen. Vor allem aber zeigt sich aufgrund der räumlichen Struktur eine Belebung mit Gastronomi­e und Geschäften im jetzigen Zustand des rund 40 Jahre alten Gebäudes schwierig. Der Schritt zum Verkauf erfolgte deswegen, so die Begründung der Stadt, auch mit dem Ziel, „die Attraktivi­tät des Gebäudes wiederherz­ustellen“. (dz, hilg)

 ?? Foto: Barbara Würmseher ?? Städtische Ereignisse sollen auch weiterhin im Tanzhaus stattfinde­n können. Ein entspreche­nder Punkt soll Teil des Vertrages zwischen dem Investor und der Stadt Donau wörth werden.
Foto: Barbara Würmseher Städtische Ereignisse sollen auch weiterhin im Tanzhaus stattfinde­n können. Ein entspreche­nder Punkt soll Teil des Vertrages zwischen dem Investor und der Stadt Donau wörth werden.

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