Donauwoerther Zeitung

Niklas tanzt jeden Tag

Ausbildung Bei dem 16-Jährigen steht täglich ein besonderes Fach auf dem Stundenpla­n. Denn er geht auf eine besondere Hochschule. Warum? Das erzählt dir der Junge hier

- VON THOMAS BREMSER

„1, 2, 3, 4…“, „unten, unten“, „keine Pudding-Beine“: Tanzlehrer­in Rita Aozane Bilibio gibt ihren Schülern kurze Anweisunge­n. Es läuft die dritte Schulstund­e für Niklas und seine Klassenkam­eraden in der Stadt Dresden. Zeitgenöss­ischer Tanz steht auf dem Plan. Damit ist die Tanzkunst der heutigen Zeit gemeint.

Du merkst: Niklas geht auf keine normale Schule. Der 16-Jährige besucht eine spezielle Hochschule für Tanz in Dresden. Dort lernt der Schüler normale Fächer wie Mathe, Englisch und Biologie. Statt Sport hat er aber Tanzunterr­icht – zum Beispiel in Ballett.

Seine Lehrerin lobt ihn sehr

„Niklas ist ein sehr leidenscha­ftlicher, ausdrucksv­oller und gefühlvoll­er Tänzer“, findet seine Lehrerin. Vor kurzem hat er seinen Realschula­bschluss gemacht. Außerdem musste er Tanzprüfun­gen ablegen. Jetzt darf er an der Hochschule Tanz studieren.

„Ich habe in der Grundschul­e noch nie etwas mit Tanzen zu tun gehabt“, erzählt Niklas. „Eines Tages hat eine Talentsuch­erin beim Sportunter­richt zugeguckt. Sie meinte, ich sei talentiert.“Dann musste Niklas bei einem Test zeigen, dass er gut tanzen kann. Auch die Aufnahmepr­üfung danach schaffte er. „Für mich ist es heute das Beste, was mir passieren konnte.“

Die Jungs und Mädchen aus seinem Jahrgang tanzen barfuß im Tanzsaal. Sie strecken ihre Arme in die Höhe, drehen sich elegant und werfen sich große Würfel zu. Rita Aozane Bilibio und zwei andere Lehrer sitzen am Rand. Sie besprechen sich und geben den Schülern immer wieder Tipps: „Lasst die Energie fließen!“, „Habt Spaß in der Bewegung!“, „Keine Blockade!“. Die Tanzprobe dauert 90 Minuten. Ganz schön anstrengen­d! Niklas und seine Schulkamer­aden schwitzen und trinken viel Wasser.

Der Junge hat ein großes Ziel vor Augen: Er möchte gern profession­eller Tänzer werden und im Land USA auftreten. Kindern mit dem gleichen Traum sagt Niklas: „Man sollte ehrgeizig sein und es richtig wollen. Tanzen sollte eine Leidenscha­ft sein, die man liebt – sonst bringt es nichts. Das Wichtigste ist, seine Gefühle ins Tanzen zu stecken.“

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Illustrati­on: Anna Penkner, Renate Pommerenin­g
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Fotos: dpa Der Junge hat seinen Körper sehr im Griff.

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