Donauwoerther Zeitung

Nationalpa­rk: Jetzt müssen alle Fakten auf den Tisch

Donau Auen Nach der Entscheidu­ng im Ministerra­t beginnt nun die Konzept-Phase. Wo liegen Chancen und Risiken?

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Donauwörth Ganz überrasche­nd kam die gestrige Entscheidu­ng des Ministerra­ts nicht. Schon am Freitag zeichneten sich bei der Vorbesprec­hung im Bayerische­n Umweltmini­sterium die Favoriten ab. Jetzt aber ist es auch amtlich: Die Donau-Auen und die Rhön kommen in die engere Wahl für einen dritten bayerische­n Nationalpa­rk und sollen jetzt weiter auf ihre Eignung geprüft werden. Frankenwal­d und Spessart hingegen sind definitiv aus dem Rennen. So hat das bayerische Kabinett entschiede­n.

Landrat Stefan Rößle hat dieses Ergebnis erwartet, nachdem sich die entspreche­nde Tendenz ja bereits am Freitag abgezeichn­et hat. Allerdings ist das Signal aus München ja lediglich ein Zwischener­gebnis. Am Ende des Verfahrens wird es nur einen weiteren Nationalpa­rk geben. Und da hält Stefan Rößle das Mittelgebi­rge Rhön ganz klar für den Favoriten. „Ich sehe die Donau-Auen in der Außenseite­rrolle, denn wir bringen keine 10000 Hektar Gesamtfläc­he zusammen und wir haben auch zu wenige zusammenhä­ngende Gebiete“, erklärte er gestern auf Nachfrage unserer Zeitung.

Bis das Ergebnis in etwa einem Jahr feststeht, gilt es nun, eine Menge Gespräche zu führen und Kriterien zu überprüfen. „Jetzt muss ein Konzept erstellt werden, bei dem noch ungefähr 150 Fragen offen sind“, so Rößle. Er plädiert dafür, nicht vorschnell zu handeln, sondern genau zu überlegen, welche Eingriffe notwendig sind und welche Auswirkung­en sich daraus ergeben. Es gilt, zu hinterfrag­en: Wo liegen die Chancen und wo die Risiken? Wo sollen die Grenzen des Gebiets festgemach­t werden, wie groß kann es sein und welche Einrichtun­gen sollen darauf entstehen?

Fest steht laut Rößle, dass es keine Enteignung­en privater Grundstück­seigentüme­r geben soll, sondern dass ausschließ­lich Flächen des Freistaats oder solche in kommunaler Hand für einen möglichen Nationalpa­rk überplant werden sollen.

Er selbst betrachtet einen Nationalpa­rk grundsätzl­ich als Aufwertung, legt aber Wert darauf, dass erst einmal alle Fakten auf dem Tisch sind. „Und am Ende wird es nicht auf den Landkreis Donau-Ries ankommen“, ist er sicher. „Bei uns liegt ja neben den Kreisen Neuburg-Schrobenha­usen, Kelheim und der Stadt Ingolstadt ja nur ein kleiner Teil des Gebiets, auf das es ankommt.“

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Foto: Ulrich Wagner Die Donau Auen werden nun geprüft und konkret als möglicher Nationalpa­rk über plant. Ein Konzept soll alle Details regeln.

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