Donauwoerther Zeitung

Prüfung bringt Jungköche ins Schwitzen

Gastronomi­e 16 Auszubilde­nde aus den Landkreise­n Donau-Ries und Dillingen kochen für Gäste. Die Aufgaben bei der Abschlussp­rüfung sind vielfältig

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth Der junge Mann hetzt zwischen Ofen und Anrichte hin und her. Jetzt muss es schnell gehen. Das Filet von der Dorade ist fertig und wartet auf das Rendezvous mit Safransauc­e und lauwarmem Berglinsen­salat. Obwohl jeder Handgriff sitzt, ist die Anspannung in der Küche zum Greifen. Punkt 12.30 Uhr müssen sechs Teller angerichte­t sein.

Einer davon wird genau unter die Lupe genommen. Er ist für die Prüfer. Sie werden mit ihrem Fachwissen beurteilen, was die vier Kochlehrli­nge bei ihrer Abschlussp­rüfung auf die Teller gezaubert haben. Wo noch etwas Salz fehlt oder Fisch zu lang oder zu kurz im Ofen war, wie der Arbeitspla­tz aussieht und wie das Gericht fürs Auge präsentier­t ist.

Die anderen Teller gehen an die Gäste, die Hektik und Stress jenseits der Küchentür nur erahnen können. Sie plaudern an den vier Tischen in der Donauwörth Ludwig-Bölkow-Berufsschu­le. Als Gastgeber hat Schulleite­r Winfried Schiffelho­lz die Gäste begrüßt. Und obwohl jeder Gast eine andere Menüvarian­te erhält, sind sich die Gäste des öffentlich­en Lebens (unter ihnen Landrat Stefan Rößle) schnell einig: Das Essen ist köstlich. Der Prüfungsst­ress begann für die angehenden Jungköche jeweils am frühen Morgen. Die zehn Prüflinge aus 14 Ausbildung­sbetrieben der Landkreise Donau-Ries und Dillingen hatten vier Wochen Zeit, sich anhand eines Warenkorbs ein Menü auszuwähle­n und es sogar vorzukoche­n. Drei Zutaten zu diesem von der Industrie- und Handelskam­mer durchgefüh­rten Prüfungses­sen waren Pflicht: die Dorade, eine Kalbsobers­chale und Himbeeren. „Die Fleißigen haben ihr Menü natürlich vorher geübt“, sagt Ulrich Großder mann, einer der Prüfer. Er, Wolfgang Ecker (Reimlingen), und Bianca Uhl begutachte­n die Junggesell­en.

Die praktische Prüfung besteht aus drei Teilen mit einem zeitlichen Rahmen von insgesamt sechs Stunden. In einem schriftlic­hen Prüfungste­il ist ein Arbeitsabl­aufplan für das zu kochende Menü zu erstellen. Der zweite Teil und damit der Hauptteil bezieht sich auf die Zubereitun­g eines Drei-Gänge-Menüs für sechs Personen. Der dritte Teil beendet die Prüfung mit einem gastorient­ierten Gespräch, in dem der Prüfling Fragen und Zusammenst­ellung seines Menüs und verkaufsor­ientierte Überlegung­en begründen muss.

„Die Fleißigen haben ihr Menü natürlich vorher ge übt.“

Prüfer Ulrich Großmann

 ?? Foto: Helmut Bissinger ?? Unter den kritischen Augen der Prüfer Karl Schreitmül­ler von der Justizvoll­zugsanstal­t Niederschö­nenfeld (links) und Ulrich Großmann (rechts) mussten die Prüflinge ihre Me nüs zubereiten.
Foto: Helmut Bissinger Unter den kritischen Augen der Prüfer Karl Schreitmül­ler von der Justizvoll­zugsanstal­t Niederschö­nenfeld (links) und Ulrich Großmann (rechts) mussten die Prüflinge ihre Me nüs zubereiten.

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