Reggae und Rastas
Festival Zum elften Mal findet das Afrika-Karibik-Festival statt. Geboten werden nicht nur ausgezeichnete Konzerte
Wassertrüdingen Vier Tage lang umwehte das Festgelände in Wassertrüdingen wieder ein Hauch von Exotik: Mehrere Tausend Besucher fanden den Weg zum Afrika-Karibik-Fest, das nun zum elften Mal stattfand.
Zum Start sorgten auf der Wasteland-Bühne in der Zeltstadt die Bazzookas aus Holland für den ersten Knalleffekt. Ab dem zweiten Tag stand das musikalische Geschehen auf der Hauptbühne im Mittelpunkt. Als Aufwärmer fungierten die zehnköpfigen Merry Judge, ehe die Ohrbooten ihre vorwiegend jungen Fans mobilisierten. Dann der erste Höhepunkt: Kabaka Pyramid & The Bebble Rockers, multitalentierte junge Künstler aus Jamaika, gelten zu Recht als führende Vertreter der Rasta-Rebel-Bewegung. Die Fans feierten unverdrossen weiter, bis zum Abschluss die Bazzookas mit ihrem zweiten Auftritt dieses Mal die Hauptbühne enterten.
Gleich auf vier Areas war heuer etwas geboten: Neben der Hauptbühne und dem Wasteland, wo sich auch regionale DJs austobten, gab es erstmals den Rootical Dub Circus in einem Zirkuszelt. Hier war szenetypische Soundsystem-Culture mit dem Schwerpunkt auf Roots- und Dubtunes geboten, die von den Soundsystemen Mystical Obsession, Kaschpasoundz und weiteren Gast- gehostet wurden. Auf der Nebenbühne schließlich war Alternativprogramm wie Yoga, Roland’s Märchenstunde oder die MacTrust-Zaubershow angesagt. Zum Abschluss gab es wieder den Poetry- Slam-Wettbewerb, der in Flo Langbein aus Bamberg seinen Sieger fand.
Trotz einer für viele Fans kurzen Nacht war vor der Bühne schon eine Menge los, als Velo De Oza aus KoCrews lumbien mit ihrem Carranga-Rock, einem folkloristischen Musikstil, den dritten Tag eröffneten und Sir Jean & NMB Afrobeat Experience, ein elfköpfiges französisches „BrassMonster“, nachlegten. Mit einer Melange aus Folk, Pop, Gypsy-Jazz und Balkan-Sound leiteten Bukahara, vier Musiker aus drei Kontinenten, in den Abend über. Den eröffneten Mono & Nikitaman, die ihr aktuelles Album „Im Rauch der Bengalen“vorstellten. Panteón Rococó setzten mit einem südamerikanisch geprägten Mix aus Ska, Punk und Rock noch eins drauf. Für einen stimmungsvollen Ausklang sorgte Rainer von Vielen mit seiner Band Orange.
Als Abschluss und Höhepunkt öffnete der Afrika-Karibik-Markt seine Pforten. An den Buden und Ständen präsentierten Künstler, Händler, Fieranten und Musikanten ihr vielfältiges Angebot. Ein Rahmenprogramm sorgte zusätzlich für Unterhaltung und Ablenkung. Musik gab es natürlich auch: Die Batukeros Space Groove Band trommelten Straßenrhythmen aus Brasilien, ehe die junge Truppe Toké & The Soultree Collective im Reggae-Songwriter-Stil ihre musikalischen Visionen auf die Bühne zauberten. Eine Verbindung von westafrikanischer Manding-Musik mit Elementen von African Roots, Hiphop und Reggae boten Jobarteh Kunda.
Einen Kracher hatten sich die Veranstalter bis zum Schluss aufgehoben: Jahcoustix hat bereits mit Weltstars wie Gentleman und Shaggy gespielt und zeigte, warum er ein fester Bestandteil der internationalen Reggae-Szene ist.