Chemieunternehmen siedelt sich in Rain an
Stadtrat Die international tätige Firma Sunstar Engineering baut ab Herbst im neuen Industriegebiet in der Gempfinger Straße. Dort sollen Klebstoffe und Dichtmaterialien für Autohersteller produziert werden. Was das für die Stadt bedeutet
Rain Japan, Amerika, Indonesien, Thailand, China, Italien und Rain. Das sind einige der bestehenden – beziehungsweise künftigen – Standorte des international operierenden Chemieunternehmens Sunstar Engineering Group. Die Zweigniederlassung im baden-württembergischen Weikersheim, Sunstar Engineering Europe GmbH, ein reines Verkaufsbüro, baut ab Herbst in der Gempfinger Straße im Industriegebiet Rain ein Verwaltungs-und Produktionsgebäude. Dem Bauantrag hat der Stadtrat jetzt in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig grünes Licht gegeben. Am Firmensitz in Rain sollen wasserbasierte Dispersionsklebstoffe, Polyurethan (Kunstharze und Kunststoffe) und kautschukbasierte Dichtstoffe sowie Epoxidharz-Strukturmassen hergestellt werden. Die Anlage soll von montags 5 Uhr bis freitags 22 Uhr im Dreischichtbetrieb laufen. An Wochenenden und Feiertagen wird nicht produziert, es kann in Ausnahmefällen oder für die Instandhaltung Wochenendarbeit notwendig sein. Geplant ist eine Produktionskapazität von 4600 Tonnen pro Jahr. Mit den hergestellten Produkten wird die Automobilindustrie beliefert.
Was bedeutet nun diese neue Firma für Rain? „Sicher Arbeitsplätze und Image, aber auch eine zusätzliche Einnahmequelle an Gewerbesteuer“, sagte Bürgermeister Gerhard Martin auf Anfrage unserer Zeitung. „Wir sind sehr froh über die bestehenden Firmen in unserer Stadt, freuen uns aber auch über weitere Entwicklungen. Die Firma Sunstar Engineering ist weltweit unterwegs und möchte in Europa deutlich Fuß fassen.“50 Arbeitsplätze sollen, dem Bauherren zufolge, vorläufig in Rain entstehen. 25 davon sind für die Verwaltung notwendig, weitere 25 für den technischen Mitarbeiterbereich. Außer- dem will sich das Unternehmen am Standort Rain zukünftig noch weiter vergrößern – so die Pläne jedenfalls nach derzeitigem Stand.
Rain ist deshalb so attraktiv für Sunstar Engineering, weil es geografisch in günstiger Entfernung zu verschiedenen Automobilherstellern Süddeutschlands liegt und zudem eine Infrastruktur aufweist, die für den Investor entscheidend war (Tagungshotel, viel Grün im Umland).
Dem Sicherheitsaspekt, dem bei einem chemischen Unternehmen besonderes Augenmerk gilt, wird im Fall der Rainer Niederlassung nach Auskunft von Bürgermeister Martin absolut Rechnung getragen. „Ich muss mich da auf die Aussagen des Unternehmens und die Ergebnisse eines Gutachtens verlassen“, so der Rathauschef. „Es werden dort lediglich fertige Stoffe mit Wasser vermischt, es finden keine chemischen Reaktionen statt.“Nach Beschreibung der Anlage handelt es sich zudem zum Großteil um nicht brennbare Stoffe.
Was die Umwelt betrifft, sei mit keinen messbaren Emissionen zu rechnen. Emissionsquellen sind die Heizungsanlage mit Kamin, eine Absaugung, die lediglich intern betrieben wird, und Abzugsschränke im Labor, die ebenfalls nur innerhalb des Gebäudes in Funktion sind. „Lösungsmittel“, so heißt es in der Beschreibung, „werden nicht verwendet.“Lärm kann durch Maschinen entstehen, durch den internen Werksverkehr wie auch durch den Lieferverkehr. Vieles davon findet – laut Beschreibung – ebenfalls innerhalb der geschlossenen Hallen statt. Das Industriegebiet liegt in etwa einem Kilometer Entfernung zur jetzigen