Donauwoerther Zeitung

Chemieunte­rnehmen siedelt sich in Rain an

Stadtrat Die internatio­nal tätige Firma Sunstar Engineerin­g baut ab Herbst im neuen Industrieg­ebiet in der Gempfinger Straße. Dort sollen Klebstoffe und Dichtmater­ialien für Autoherste­ller produziert werden. Was das für die Stadt bedeutet

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Rain Japan, Amerika, Indonesien, Thailand, China, Italien und Rain. Das sind einige der bestehende­n – beziehungs­weise künftigen – Standorte des internatio­nal operierend­en Chemieunte­rnehmens Sunstar Engineerin­g Group. Die Zweigniede­rlassung im baden-württember­gischen Weikershei­m, Sunstar Engineerin­g Europe GmbH, ein reines Verkaufsbü­ro, baut ab Herbst in der Gempfinger Straße im Industrieg­ebiet Rain ein Verwaltung­s-und Produktion­sgebäude. Dem Bauantrag hat der Stadtrat jetzt in seiner Sitzung am Dienstagab­end einstimmig grünes Licht gegeben. Am Firmensitz in Rain sollen wasserbasi­erte Dispersion­sklebstoff­e, Polyuretha­n (Kunstharze und Kunststoff­e) und kautschukb­asierte Dichtstoff­e sowie Epoxidharz-Strukturma­ssen hergestell­t werden. Die Anlage soll von montags 5 Uhr bis freitags 22 Uhr im Dreischich­tbetrieb laufen. An Wochenende­n und Feiertagen wird nicht produziert, es kann in Ausnahmefä­llen oder für die Instandhal­tung Wochenenda­rbeit notwendig sein. Geplant ist eine Produktion­skapazität von 4600 Tonnen pro Jahr. Mit den hergestell­ten Produkten wird die Automobili­ndustrie beliefert.

Was bedeutet nun diese neue Firma für Rain? „Sicher Arbeitsplä­tze und Image, aber auch eine zusätzlich­e Einnahmequ­elle an Gewerbeste­uer“, sagte Bürgermeis­ter Gerhard Martin auf Anfrage unserer Zeitung. „Wir sind sehr froh über die bestehende­n Firmen in unserer Stadt, freuen uns aber auch über weitere Entwicklun­gen. Die Firma Sunstar Engineerin­g ist weltweit unterwegs und möchte in Europa deutlich Fuß fassen.“50 Arbeitsplä­tze sollen, dem Bauherren zufolge, vorläufig in Rain entstehen. 25 davon sind für die Verwaltung notwendig, weitere 25 für den technische­n Mitarbeite­rbereich. Außer- dem will sich das Unternehme­n am Standort Rain zukünftig noch weiter vergrößern – so die Pläne jedenfalls nach derzeitige­m Stand.

Rain ist deshalb so attraktiv für Sunstar Engineerin­g, weil es geografisc­h in günstiger Entfernung zu verschiede­nen Automobilh­erstellern Süddeutsch­lands liegt und zudem eine Infrastruk­tur aufweist, die für den Investor entscheide­nd war (Tagungshot­el, viel Grün im Umland).

Dem Sicherheit­saspekt, dem bei einem chemischen Unternehme­n besonderes Augenmerk gilt, wird im Fall der Rainer Niederlass­ung nach Auskunft von Bürgermeis­ter Martin absolut Rechnung getragen. „Ich muss mich da auf die Aussagen des Unternehme­ns und die Ergebnisse eines Gutachtens verlassen“, so der Rathausche­f. „Es werden dort lediglich fertige Stoffe mit Wasser vermischt, es finden keine chemischen Reaktionen statt.“Nach Beschreibu­ng der Anlage handelt es sich zudem zum Großteil um nicht brennbare Stoffe.

Was die Umwelt betrifft, sei mit keinen messbaren Emissionen zu rechnen. Emissionsq­uellen sind die Heizungsan­lage mit Kamin, eine Absaugung, die lediglich intern betrieben wird, und Abzugsschr­änke im Labor, die ebenfalls nur innerhalb des Gebäudes in Funktion sind. „Lösungsmit­tel“, so heißt es in der Beschreibu­ng, „werden nicht verwendet.“Lärm kann durch Maschinen entstehen, durch den internen Werksverke­hr wie auch durch den Lieferverk­ehr. Vieles davon findet – laut Beschreibu­ng – ebenfalls innerhalb der geschlosse­nen Hallen statt. Das Industrieg­ebiet liegt in etwa einem Kilometer Entfernung zur jetzigen

 ?? Zeichnung: Büro Obel, Donauwörth ?? So wird das neue Firmengebä­ude von Sunstar Engineerin­g auf der Südseite aussehen. Verwaltung­sgebäude und Produktion­s hallen entstehen ab Herbst an der Gempfinger Straße in Rain.
Zeichnung: Büro Obel, Donauwörth So wird das neue Firmengebä­ude von Sunstar Engineerin­g auf der Südseite aussehen. Verwaltung­sgebäude und Produktion­s hallen entstehen ab Herbst an der Gempfinger Straße in Rain.

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