Donauwoerther Zeitung

Ruderboote krachen gegen Pfeiler

Unfall Zehn junge Leute erleiden auf der Donau in Donauwörth Schiffbruc­h. Warum die Gruppe aus dem Rheinland großes Glück hatte

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Donauwörth Eine Gruppe von zehn jungen Leuten aus dem Rheinland ist am Mittwochmi­ttag auf der Donau in Donauwörth knapp an einem schlimmen Unglück vorbeigesc­hrammt. Die 17- bis 19-Jährigen waren mit zwei langen Ruderboote­n auf dem Fluss unterwegs, verloren aber angesichts der starken Strömung im Bereich der Brücke die Kontrolle. Beide Boote krachten gegen einen Pfeiler der Brücke. Der Unfall löste einen größeren Einsatz der Rettungskr­äfte aus. Dass am Ende niemand ernsthaft verletzt wurde oder gar noch Schlimmere­s passierte, liegt für Stadtbrand­meister Thomas Stecker vor allem daran, dass die Beteiligte­n einen Schutzenge­l hatten: „Die können wirklich von Glück reden.“

Drei Beteiligte ziehen sich leichte Verletzung­en zu

Die Gruppe aus Bonn befand sich mit insgesamt vier Booten seit Montag auf einer Tour, die von Ulm nach Passau führen sollte. In der Nacht auf Mittwoch campierten die Ruderer in Zelten auf dem Gelände des Kanuclubs an der Wörnitz in Donauwörth. Am Mittag machten sich die Ruderer auf zur nächsten Etappe. Als zwei der Boote gegen 13 Uhr in den Bereich der Donaubrück­e kamen, wurden die jungen Leute anscheinen­d von der an dieser Stelle recht starken Strömung überrascht.

Das Vorhaben, zwischen den Betonpfeil­ern hindurch zu manövriere­n, scheiterte. Die Regattaboo­te mit jeweils fünf Sitzen und beidseiten Rudern krachten quer gegen das Hindernis. Eines der Boote zerbrach in der Mitte, das andere wurde schwer beschädigt und schlug leck. Die Ruderer erreichten samt ihrem in großen Säcken deponierte­n Gepäck das Ufer im Bereich des Alten Donauhafen­s. Als die Feuerwehr, deren Gerätehaus nur einen Steinwurf vom Unglücksor­t entfernt liegt, dort eintraf, seien die Rheinlände­r „durch den Wind gewesen“, berichtet Stecker. Man habe sich zusammen mit dem Roten Kreuz um die Mädels und Jungs gekümmert. Drei von ihnen zogen sich leichte Schürfwund­en durch die spitzen Steine am Flussgrund zu.

Die trugen bei ihrer Tour keine Schwimmwes­ten – ein großer Leichtsinn, so der Stadtbrand­meister: „Sie haben die Situation unterschät­zt. Wenn der Wasserstan­d der Donau höher gewesen wäre, hätte das schlimme Folgen haben können.“

Von dem zerbrochen­en Ruderboot konnte nur eine Hälfte geborgen werden. Die andere Hälfte trieb im Fluss davon. Nachdem sich die Gestrandet­en vom ersten Schreck erholt hatten, gewährte ihnen die Feuerwehr in ihrem Gebäude vorübergeh­end Asyl. Dort wurden sie mit Getränken versorgt und konnten duschen.

Vom Gerätehaus aus organisier­ten die Schüler, die privat unterwegs waren, dann ihre weitere Reise – per Bahn. Die Boote, beziehungs­weise deren Reste, blieben in der Großen Kreisstadt.

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Foto: Martin Wiemann Eines der beiden großen Ruderboote wurde in zwei Teile zerrissen, nachdem es gegen einen Pfeiler der Donaubrück­e in Donau wörth geprallt war.

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