Ruderboote krachen gegen Pfeiler
Unfall Zehn junge Leute erleiden auf der Donau in Donauwörth Schiffbruch. Warum die Gruppe aus dem Rheinland großes Glück hatte
Donauwörth Eine Gruppe von zehn jungen Leuten aus dem Rheinland ist am Mittwochmittag auf der Donau in Donauwörth knapp an einem schlimmen Unglück vorbeigeschrammt. Die 17- bis 19-Jährigen waren mit zwei langen Ruderbooten auf dem Fluss unterwegs, verloren aber angesichts der starken Strömung im Bereich der Brücke die Kontrolle. Beide Boote krachten gegen einen Pfeiler der Brücke. Der Unfall löste einen größeren Einsatz der Rettungskräfte aus. Dass am Ende niemand ernsthaft verletzt wurde oder gar noch Schlimmeres passierte, liegt für Stadtbrandmeister Thomas Stecker vor allem daran, dass die Beteiligten einen Schutzengel hatten: „Die können wirklich von Glück reden.“
Drei Beteiligte ziehen sich leichte Verletzungen zu
Die Gruppe aus Bonn befand sich mit insgesamt vier Booten seit Montag auf einer Tour, die von Ulm nach Passau führen sollte. In der Nacht auf Mittwoch campierten die Ruderer in Zelten auf dem Gelände des Kanuclubs an der Wörnitz in Donauwörth. Am Mittag machten sich die Ruderer auf zur nächsten Etappe. Als zwei der Boote gegen 13 Uhr in den Bereich der Donaubrücke kamen, wurden die jungen Leute anscheinend von der an dieser Stelle recht starken Strömung überrascht.
Das Vorhaben, zwischen den Betonpfeilern hindurch zu manövrieren, scheiterte. Die Regattaboote mit jeweils fünf Sitzen und beidseiten Rudern krachten quer gegen das Hindernis. Eines der Boote zerbrach in der Mitte, das andere wurde schwer beschädigt und schlug leck. Die Ruderer erreichten samt ihrem in großen Säcken deponierten Gepäck das Ufer im Bereich des Alten Donauhafens. Als die Feuerwehr, deren Gerätehaus nur einen Steinwurf vom Unglücksort entfernt liegt, dort eintraf, seien die Rheinländer „durch den Wind gewesen“, berichtet Stecker. Man habe sich zusammen mit dem Roten Kreuz um die Mädels und Jungs gekümmert. Drei von ihnen zogen sich leichte Schürfwunden durch die spitzen Steine am Flussgrund zu.
Die trugen bei ihrer Tour keine Schwimmwesten – ein großer Leichtsinn, so der Stadtbrandmeister: „Sie haben die Situation unterschätzt. Wenn der Wasserstand der Donau höher gewesen wäre, hätte das schlimme Folgen haben können.“
Von dem zerbrochenen Ruderboot konnte nur eine Hälfte geborgen werden. Die andere Hälfte trieb im Fluss davon. Nachdem sich die Gestrandeten vom ersten Schreck erholt hatten, gewährte ihnen die Feuerwehr in ihrem Gebäude vorübergehend Asyl. Dort wurden sie mit Getränken versorgt und konnten duschen.
Vom Gerätehaus aus organisierten die Schüler, die privat unterwegs waren, dann ihre weitere Reise – per Bahn. Die Boote, beziehungsweise deren Reste, blieben in der Großen Kreisstadt.