Donauwoerther Zeitung

Was auf die Blossenaue­r zukommt

Gemeindera­t Im Tagmershei­mer Ortsteil stehen Dorferneue­rung und eine neue Kläranlage an. Beim Thema Abwasser könnten auch Grundstück­seigentüme­r zur Kasse gebeten werden

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Tagmershei­m Auf die Bürger in Blossenau kommt einiges zu. Dort steht zum einen die Dorferneue­rung an, zum anderen muss das Abwassersy­stem saniert oder neu gestaltet werden. Dabei werden auch die Hausbesitz­er zur Kasse gebeten. Bei den großen Projekten, die anstehen, gibt es nun eine neue Entwicklun­g, wie Bürgermeis­ter Georg Schnell im Tagmershei­mer Gemeindera­t darlegte.

Ursprüngli­ch sollten erst die Dorferneue­rung und dann die Kläranlage angepackt werden. Doch es kommt wahrschein­lich anders: Das Reinigen und Ableiten des Schmutz- und Regenwasse­rs ist in den Vordergrun­d gerückt. Grund: Nur wenn das Vorhaben zügig angepackt wird und entspreche­nde Investitio­nen getätigt werden, hat die Gemeinde einen Anspruch auf einen Zuschuss aus dem sogenannte­n Härtefallp­rogramm des Freistaats Bayern.

Hier gehe es um eine Summe zwischen 400000 und 600000 Euro, so der Bürgermeis­ter – Geld, auf das man nicht verzichten könne. Die Dorferneue­rung finge dann wohl erst 2019 oder 2020 an. Die Kommune muss bei der Blossenaue­r Kläranlage handeln, weil diese veraltet ist und die Betriebsge­nehmigung ausläuft.

Im Gemeindera­t stellte Regina Schatz vom Ingenieurb­üro Resch (Weißenburg) das Ergebnis einer Machbarkei­tsstudie zur Abwasseren­tsorgung vor. Friedrich Eckmeier vom gleichnami­gen Ingenieurb­üro (Nördlingen) beschäftig­te sich mit der Kanalsanie­rung und Klaus Zolnhofer vom Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth informiert­e über die Förderverf­ahren. Das Büro Resch hatte mehrere Varianten geprüft: eine Aufrüstung der bestehende­n Teichklära­nlage zur Membranfil­teranlage, eine Ableitung des gesamten Abwassers nach Daiting oder nach Monheim. Eine staatliche Förderung gibt es nur für die langfristi­g wirtschaft­lichste Lösung. Und da favorisier­en die Ingenieure sowie das Wasserwirt­schaftsamt das Ableiten in die Kläranlage nach Monheim – verbunden mit einem neuen Kanalsyste­m in Blossenau, in dem künftig Schmutz- und Regenwasse­r in getrennten Kanalsyste­men gesammelt werden müssten.

Dies brächte den Vorteil mit sich, dass im Vergleich zu einem Mischsyste­m nur etwa ein Drittel der Wassermeng­e nach Monheim ge- pumpt werden müsste. Zudem würde kein Rückhalteb­ecken in Blossenau benötigt, das allein schon mit schätzungs­weise 700 000 Euro zu Buche schlagen würde.

Der Nachteil: Mancher Grundstück­sbesitzer könnte zu Investitio­nen gezwungen sein, um auf seinem Anwesen das Schmutz- und Regenwasse­r getrennt zu kanalisier­en. Die Gemeinde will deshalb über die Sommerferi­en eine Umfrage starten, um zu klären, wie die jeweilige Situation auf den privaten Grundstück­en ist. Überhaupt möchte Bürgermeis­ter Schnell die Bewohner beim Thema Abwasser intensiv mit einbeziehe­n: „Die Bürger haben meiner Ansicht nach ein großes Mitsprache­recht.“Schließlic­h müssten sie auch zahlen. Da seien die Blossenaue­r – abgesehen von den staatliche­n Zuschüssen – auf sich allein gestellt, weil der Ortsteil bezüglich der Kanalgebüh­ren eine eigene Abrechnung­seinheit bildet.

Momentan befinde man sich in der „Info-Phase“, betont Schnell. Mitte September werde sich der Gemeindera­t erneut beratschla­gen, anschließe­nd sei eine Bürgervers­ammlung geplant.

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Foto: Münsinger Die Kläranlage im Ortsteil Blossenau ist veraltet, zudem läuft die Betriebsge­nehmigung aus. Deshalb muss die Gemeinde Tag mersheim handeln.

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