Die Kunst des Verpackens
Capito Kunstsommer Die Klasse 4b der Laurentius-Grundschule Bobingen hat für dich Interessantes über das Künstlerehepaar Christo und Jean-Claude herausgefunden
Christo und Jeanne-Claude (gesprochen: Schannklod) sind ein Künstlerehepaar. Er wurde am 13. Juni 1935 in Bulgarien geboren, seine Frau am selben Tag in Frankreich. Sie sind Verpackungskünstler. Gebäude, Inseln, Bäume und Landschaften haben sie schon verpackt. Die Kunstwerke sind nur für eine bestimmte Zeit aufgebaut. Danach werden sie wieder abgebaut. Aber zum Glück gibt es Fotos davon. Eines der größten Projekte der beiden war die Verhüllung des Reichstags in Berlin.
Seit 2009 muss er alleine weitermachen
Solche Kunstwerke müssen zuerst geplant werden. Das Künstlerehepaar fertigt dafür kleine Modelle an. Natürlich haben die beiden auch Helfer wie zum Beispiel Ingenieure, Handwerker und Anwälte. Bevor so ein riesiges Projekt stattfinden kann, müssen viele Dinge geregelt werden. Die Verhüllung des Reichstags planten die beiden 24 Jahre lang. Dreimal wurde das Kunstprojekt abgelehnt, bevor es 1995 durchgeführt werden konnte. Über diese lange Entstehungsgeschichte ist sogar ein Buch erschienen, das Moritz dir auf dem kleinen Bild rechts zeigt. Dort siehst du auch eine Luftaufnahme des verhüllten Reichstags in Berlin und ein Foto von den beiden Künstlern. Jeanne-Claudes Markenzeichen waren ihre roten Haare.
Aber die beiden haben vor vielen Jahren klein angefangen. Bevor sie so große Sachen eingehüllt haben, haben sie Alltagsgegenstände wie Tische, Motorräder, Kinderwagen, Schuhe oder Verkehrsschilder verpackt (siehe Foto oben rechts). Sie benutzten dafür Stoffe. Manchmal behandelten sie diese mit Lack. Dadurch wurden die Stoffe fester. Für Christo und seine Frau symbolisiert dieses Material Vergänglichkeit. Der Stoff löst sich nämlich irgendwann auf.
Etwas Lustiges ist auch schon passiert: Museumsmitarbeiter haben aus Versehen ein Kunstwerk, das für eine Ausstellung im Museum ankam, ganz ausgepackt – dabei war ja die Verpackung die Kunst! Danach musste es wieder neu verpackt werden. Seitdem werden die Kunstwerke nur noch zusammen mit Fotos verschickt, damit so etwas nicht mehr passiert.
Im Central Park in der Stadt New York haben die beiden Künstler dann 2005 nichts verpackt, sondern 7503 orange Tore aufgestellt. Zu erkennen ist wieder das Lieblingsmaterial der beiden: Stoff. Die Parkbesucher konnten durch die Tore hindurchgehen.
2009 ist Jeanne-Claude gestorben. Seitdem arbeitet Christo alleine weiter. Letztes Jahr durften sich viele Menschen in Italien über Christos Kunst freuen. Über eine Million Besucher sahen sich das Kunstwerk mit dem Namen „Floating Piers“(auf Deutsch: schwimmende Stege) im Iseosee an. Das Tolle daran war: Sie konnten sogar barfuß darüberlaufen und trockenen Fußes zu einer Insel gelangen. Denn das Kunstwerk bestand aus mehreren Kilometer langen, mit Stoff bespannten schwimmenden Stegen.
Wir, die Klasse 4b der Laurentius Grundschule Bobingen, haben uns auch mal als Verpackungskünstler versucht. Die Buchstaben des Capito-Schriftzuges wurden von uns einfach verpackt, natürlich mit Zeitungspapier. Das passt am besten zu Capito.
Info Die Klasse 4b der Laurentius Grundschule in Bobingen findet jede Woche etwas über einen berühmten Künstler und die dazugehörige Kunst heraus. Davon erzählen sie dir dann in der Serie „Capito Kunstsommer“.