Verkauf des Tanzhauses ist ein Armutszeugnis
Zu unserer Berichterstattung über den Verkauf des Tanzhauses. Nun haben sie es also geschafft – Oberbürgermeister, Stadtrat und Verwaltung – das Tanzhaus wird verscherbelt. Eine Entscheidung in nichtöffentlicher Sitzung, am Willen des Bürgers vorbei und ohne ihn mit einzubinden. Wie ich vielen Gesprächen entnehme, ist ein Großteil der Donauwörther mit der Entscheidung nicht einverstanden. Das Tanzhaus soll nach deren Willen im Eigentum der Stadt bleiben. Mögen auch viele vorgebrachte Argumente für den Verkauf sprechen, ein Fehler ist es nach Meinung von Bekannten und mir allemal. Unsere Stadt hat in den vergangenen 600 Jahren viele schwere Zeiten mit großer Not erlebt. Und dennoch, kein Bürgermeister und Stadtrat wäre je auf die Idee gekommen, das Tanzhaus zu verkaufen. Viel weniger ist heute eine solche Maßnahme notwendig. Unsere Stadt ist finanziell derzeit gut aufgestellt. Sehr wohl wäre es möglich, das Tanzhaus im städtischen Eigentum zu behalten und zu sanieren. Dazu wären Ideen und Engagement der Verantwortlichen notwendig. Vielleicht mangelt es an beidem. Eine Veräußerung ist der bequemere Weg; andere sollen sich Gedanken machen über die Sanierung und Verwendung des Gebäudes. Für uns stellt sich der Verkauf als ein Armutszeugnis für die Verantwortlichen dar. Auch wenn durch vage Vertragsformulierungen die Stadt auf dem Papier noch ein Mitspracherecht hat, der neue Eigentümer wird selbst bestimmen, was mit dem Tanzhaus geschieht – das ist sein gutes Recht. Weil der Bürgerwille nicht berücksichtigt wurde, kann die Entscheidung nur noch durch ein Bürgerbegehren mit anschließendem Bürgerentscheid geändert werden. Vielleicht finden sich Freunde des Tanzhauses, die diesen Weg gehen – Unterstützer würde es viele geben. Klaus Stephan, Donauwörth