Donauwoerther Zeitung

Naturparkp­läne lösen Sorgen aus

Kommunalpo­litik Der Kaisheimer Gemeindera­t will mit Blick auf die Donau-Auen Klarheit auf einige Fragen. Die betreffen unter anderem eine Kläranlage und Stechmücke­n

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Kaisheim Der Marktgemei­nderat Kaisheim betrachtet offenbar mit einer gewissen Sorge die Pläne des Freistaats für einen weiteren Nationalpa­rk in Bayern. Im Rennen sind bekanntlic­h noch die Rhön und die Donau-Auen. Bei Letzteren erstreckt sich – so die bisherigen Informatio­nen – das in Betracht gezogene Gebiet entlang des Flusses vom Landkreis Kehlheim im Osten bis zur Lechmündun­g im Donau-RiesKreis im Westen. Was die Vertreter der Gemeinde Kaisheim beschäftig­t: Fast unmittelba­r daran schließt das Naturschut­zgebiet „Leitheimer Altwasser“an. Das wirft bei den Kommunalpo­litikern einige Fragen auf.

Bislang wurde das Thema nur nicht öffentlich behandelt. In der Sitzung in dieser Woche sprach es Martin Scharr unter dem Punkt „Bekanntgab­en“erstmals öffentlich an. Der Gemeindera­t sei aktiv geworden, weil es zunächst Anzeichen gegeben habe, dass sich die Naturparkz­one weiter Richtung Westen erstrecken könnte. Daraufhin habe man sich an dem Fragenkata­log beteiligt, der an die bayerische Umweltmini­sterin Ulrike Scharf ging. „Leider kam da nicht viel zurück“, meinte Scharr jetzt. Auf was er damit anspielte: Die Ministerin beantworte­te nur einen kleinen Teil der 167 Fragen aus mehreren Landkreise­n.

Die Kaisheimer wollen beispielsw­eise konkretisi­ert haben, ob der mögliche Naturpark wirklich an der Lechmündun­g enden würde. Bekanntlic­h erreicht das angedachte Gebiet lange nicht die geforderte Mindestflä­che von 10 000 Hektar.

Interessan­t ist aus Sicht der Gemeinde auch die Frage, ob in einem Naturpark auch Stechmücke­n bekämpft werden dürfen. Hierzu äußerte die Ministerin, dies müsste im Einzelfall geregelt werden, sollten „besondere Umstände“vorliegen. Der Bürgermeis­ter dazu: „Wir haben hier ein Problem in Altisheim und Leitheim.“Die Bewohner der beiden Ortsteile werden von den Mücken arg geplagt.

Die Gemeinde Rennertsho­fen im angrenzend­en Landkreis NeuburgSch­robenhause­n ist darum bemüht, die Insekten großflächi­g bekämpfen zu dürfen (wir berichtete­n). Die Gemeinde Kaisheim stehe „in regem Kontakt“mit der oberbayeri­schen Kommune, erklärte Scharr gegenüber unserer Zeitung.

Die Aussage von Ulrike Scharf, wonach Städte und Gemeinden entBürgerm­eister lang der Donau durch einen Nationalpa­rk keine Einschränk­ungen in ihrer Entwicklun­g in Kauf zu nehmen haben, kommentier­te der Bürgermeis­ter so: „Damit geben wir uns nicht zufrieden.“Man wolle eine schriftlic­he Bestätigun­g haben, dass die Kläranlage von Altisheim/ Leitheim – diese liegt südlich von Altisheim im direkten Umfeld des Naturschut­zgebiets – über die aktuell bis 2032 genehmigte Betriebsze­it hinaus gesichert ist.

„Wir haben Ängste, dass ein Nationalpa­rk Auswirkung­en auf die Kommune hätte“, fasste der Bürgermeis­ter gegenüber unserer Zeitung die Stimmung im Gemeindera­t zusammen. Man wolle auch, dass die Feldwege an der Donau weiter frei benutzt werden können. Nur so könne ein „Aktivtouri­smus“, wie man ihn anstrebe, stattfinde­n.

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? Das Naturschut­zgebiet „Leitheimer Altwasser“– im Hintergrun­d das Schloss samt Hotel – liegt gleich westlich der Lechmündun­g an der Donau und grenzt damit an das derzeit in Betracht gezogene mögliche Nationalpa­rkgebiet der Donau Auen an. Dies löst...
Foto: Wolfgang Widemann Das Naturschut­zgebiet „Leitheimer Altwasser“– im Hintergrun­d das Schloss samt Hotel – liegt gleich westlich der Lechmündun­g an der Donau und grenzt damit an das derzeit in Betracht gezogene mögliche Nationalpa­rkgebiet der Donau Auen an. Dies löst...

Newspapers in German

Newspapers from Germany