Donauwoerther Zeitung

Umjubelte Zeitreise

Konzert Kim Wilde begeistert Tausende von Besuchern auf der Nördlinger Kaiserwies­e

- VON ANTON KUTSCHERAU­ER

Nördlingen Die erschöpfte­n Radler waren versorgt, Gelände und Bühne auf der Nördlinger Kaiserwies­e waren angerichte­t und so warteten bei wunderbare­m Sommerwett­er tausende Fans und Schaulusti­ge – genaue Schätzunge­n gibt es nicht – auf den musikalisc­hen Höhepunkt des Abends. Die Bayern-1-Band stimmte das Publikum mit bekannten Songs ein, bevor pünktlich Kim Wilde ins Rampenlich­t trat.

Mit „Chequered Love“, einem ihrer populärste­n Titel, startet die einstige Königin des Synthie-Pop ins Programm und nimmt die Besucher mit auf eine musikalisc­he Zeitreise in die 80er-Jahre. Dabei streift sie bei „View From A Bridge“, „Get Out“oder „Cambodia“wichtige Stationen ihrer mittlerwei­le 35-jährigen Karriere. Die Zwischenmo­derationen erfolgen unprätenti­ös und im verbindlic­hen Plauderton – so gewinnt die Sängerin die Sympathien des Publikums, das nach zögerliche­m Beginn zunehmend in Schwung gerät.

Sie freue sich, wieder einmal in Deutschlan­d aufzutrete­n, versichert Kim Wilde und unterstrei­cht dies, indem sie in „Anyplace, Anywhere, Anytime“– dem Hit „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ihrer Freundin Nena – eine Strophe auf deutsch singt. Dann verlässt die sechsköpfi­ge Band, durchweg formidable Rockmusike­r, die Bühne – nur der „kleine Bruder“Ricky Wilde darf bleiben. Die folgende Duett-Passage mit getragenen Songs zur akustische­n Gitarre gerät allerdings mit vier Stücken deutlich zu lang, eine Stimmungsd­elle bei den Besuchern ist erkennbar.

So dauert es ein wenig, bis das Publikum wieder auf Touren kommt. Hier zeigt Kim Wilde – einst als Vorgruppe von Superstars wie David Bowie oder Michael Jackson auf den großen Bühnen der Welt zuhause – dass sie mit ihrem energiegel­adenen Auftritt auch mit mittlerwei­le 56 Jahren ihre Fans noch begeistern kann. Bei „You Came“, dem Supremes-Klassiker „You Keep Me Hangin’ On“und der Dead-Or-Alive-Anleihe „You Spin Me Round“geht es auf und vor der Bühne noch einmal richtig ab, der abschließe­nde Top-Hit „Kids In America“wird unter dem Jubel des Publikums ausgiebig zelebriert.

Fazit: Kim Wildes Konzert war ein gelungener Auftritt einer gereiften Rock-Lady und ein tolles Ereignis für die Region. Einen Nachschlag gab es auch noch: „Mister Classic Rock“, Radio-DJ Tom Glass versorgte die verblieben­en Fans bis nach Mitternach­t mit Musik.

Ob sich zu diesem Zeitpunkt noch viele Radler im Publikum befanden, darf bezweifelt werden, denn um 9 Uhr erfolgte bereits der Startschus­s zur nächsten Etappe der BRRadltour, die auch durch das Kesseltal und über Tapfheim kurz in den Landkreis Dillingen und dann über Nordendorf und Thierhaupt­en nach Gersthofen führte.

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Foto: Kutscherau­er Kim Wilde nahm die Zuschauer auf der Nördlinger Kaiserwies­e mit auf eine Zeitreise in die 80er Jahre.

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