Donauwoerther Zeitung

Sicherere Wiesn für Frauen

Hilfe Für wen es auf dem Münchner Oktoberfes­t besonders gefährlich ist und wie eine spezielle Anlaufstel­le brenzlige Situatione­n verhindern will

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München Flirten und anbandeln – dafür ist das Oktoberfes­t bekannt. Doch alljährlic­h trägt nicht zuletzt der Alkohol zu Entgleisun­gen bei. Zum Abschluss der Wiesn 2016 zählte die Polizei 31 angezeigte Sexualdeli­kte. Mit Funkgeräte­n wollen die Helferinne­n der Aktion „Sichere Wiesn“in diesem Jahr noch schneller reagieren, wenn Frauen in Not geraten. Es gehe auch um eine bessere Erreichbar­keit der Mitarbeite­rinnen

Mitarbeite­r helfen jährlich 200 Frauen

untereinan­der, teilten die Organisato­rinnen nun mit. Bis zu zwölf Frauen seien an den WiesnAbend­en im Einsatz – da sei eine schnelle Absprache untereinan­der unerlässli­ch.

Die Anlaufstel­le, die 2003 in einem Wohnwagen startete, hilft während der Wiesn jährlich mehr als 200 Frauen in Not- und Krisensitu­ationen. Hilfe suchten meist ausländisc­he Touristinn­en, die ihre Gruppe verloren hätten, sagte Kris- tina Gottlöber vom Organisati­onsteam. Manche Frau habe das Zelt nur kurz verlassen, ihre Tasche mit Handy dort gelassen, komme nicht mehr hinein – und habe nach einigem Biergenuss womöglich die Orientieru­ng verloren.

Diese Situation sei besonders gefährlich. „Das ist der Moment, in dem alles aussetzt. Man ist allein, man kennt sich nicht aus, man weiß nicht, wo man ist, und kann eventuell die Sprache nicht“, sagte Gottlöber. Diesen Moment könnten Täter ausnutzen. Sie sprächen oft gezielt Frauen an, die aufgelöst wirkten – weil von ihnen kaum Widerstand zu erwarten sei. Die Anlaufstel­le auf dem Münchner Oktoberfes­t solle den Frauen helfen, bevor es so weit komme.

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Foto: Matthias Balk, dpa Für die meisten Frauen bedeutet das Münchner Oktoberfes­t vor allem Spaß. Immer wieder aber geraten sie in Notsituati­onen. In so einem Fall können sie sich an eine besondere Anlaufstel­le wenden.

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