Der Tod kam lautlos
Unfall Kleinflugzeug stürzte auf Badegäste
Lissabon Nach der Notlandung eines Kleinflugzeugs auf einem Strand in Portugal wird gegen die beiden überlebenden Piloten wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Sie hatten ihre Maschine am Mittwoch auf einen belebten Strand südlich der Hauptstadt gesteuert. Zwei Menschen starben.
Am Strand hielten sich zum Unglückszeitpunkt am Nachmittag hunderte Badegäste auf. Bei den Opfern handelt es sich um ein acht Jahre altes Mädchen und einen 56-jährigen Mann. Die Eltern des Mädchens blieben Augenzeugen zufolge unverletzt. „Es geschah sehr schnell, es gab keine Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten, wegzurennen“, sagte Enrique Coelho, der mit seinem Sohn am Strand spielte, dem Sender SIC Noticias. Die beiden Todesopfer wurden von dem Flugzeug getroffen, wie der Chef des Hafens von Lissabon, José Isabel, sagte. Medienberichten zufolge war die Maschine – eine Cessna – kaum zu hören, als sie tief über die Strandbesucher hinwegflog – vermutlich wegen eines Motorenausfalls. Augenzeugen erwähnten im Fernsehen aber panische Reaktionen von Badegästen, als sie das Flugzeug kommen sahen. Viele rannten demnach aus dem Wasser und versuchten zu flüchten. „Das Flugzeug traf zuerst den Mann, der ihm den Rücken zugewandt hatte“, sagte Filipe Janeira der Zeitung Jornal de Noticias. „Sofort danach zog es wieder nach oben, und als es wieder runterkam, traf es den Kopf des Kindes.“Das Mädchen war gerade mit seinen Eltern auf dem Weg ins Wasser.
Eine Flugschule hatte das Leichtflugzeug angemietet. Der als erfahren beschriebene Fluglehrer und sein Schüler wurden von der Staatsanwaltschaft befragt. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu 16 Jahre Gefängnis.