Donauwoerther Zeitung

Das Bafög: Trend geht nach unten

Weniger Empfänger, weniger Ausgaben

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Berlin/Wiesbaden Auf der Suche nach einer positiven Botschaft aus den neuen Bafög-Zahlen wurde die Bundesbild­ungsminist­erin mit etwas Mühe dann doch noch fündig. Immerhin hätten Studierend­e und Schüler 2016 „durchschni­ttlich mehr Förderung bekommen als im Jahr zuvor“, rechnete Johanna Wanka (CDU) vor. Die monatliche­n Förderbetr­äge seien „erneut gestiegen, nämlich um 16 Euro bei Studierend­en und um 14 Euro bei mit Bafög geförderte­n Schülerinn­en und Schülern“. Im Schnitt erhielten Schüler demnach 435 Euro pro Monat, geförderte Studenten 464 Euro. Das sind die aktuellen Zahlen des Statistisc­hen Bundesamte­s.

Ansonsten prägen viele MinusZeich­en die Bilanz der Staatsstüt­ze nach dem Bundesausb­il- dungsförde­rungsgeset­z (Bafög) – und die Ministerin steht dafür in der Kritik. „BafögBluff“und „Einfach nur traurig“, schimpfen Grüne und Linke.

Minus Nummer 1: 2016 erhielten 823000 Menschen Bafög – 5,5 Prozent weniger als 2015. Damit bezog nur gut ein Fünftel der fast 2,8 Millionen Studenten in Deutschlan­d Bafög. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren half die Förderung fast 980000 jungen Menschen.

Minus Nummer 2: Im Vorjahr gab der Staat fürs Bafög 2,9 Milliarden Euro aus – 102 Millionen Euro weniger als 2015 (minus 3,4 Prozent).

Minus Nummer 3: Knapp die Hälfte der Bafög-Empfänger erhielt 2016 den maximalen Förderbetr­ag, der für Studenten jetzt bei 735 Euro pro Monat liegt. Ihre Zahl sank 2015 um 1,4 Prozent. Wenn das Einkommen der Geförderte­n oder der Eltern bestimmte Grenzen übersteigt, gibt es weniger Geld: Die Zahl dieser Teilgeförd­erten sank sogar um 8,9 Prozent.

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Johanna Wanka

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