Donauwoerther Zeitung

„Danke, Paul!“

FCA Bewegender Verhaegh-Abschied. Bundesligi­st mit neuem Kapitän

- VON JOHANNES GRAF

Augsburg Bewegende Momente waren das am gestrigen Sonntagnac­hmittag in der Augsburger Arena. Paul Verhaegh verabschie­dete sich vom FC Augsburg. Nach sieben Jahren. Als wäre es von langer Hand geplant gewesen, bekam der Niederländ­er im Zuge von Saisongene­ralprobe und Familienta­g einen würdigen Rahmen geschenkt.

Mancher Stadionbes­ucher erhob sich, auf einem Banner vor der Stehplatzt­ribüne prangte „Sieben Jahre Rot-Grün-Weiß! Danke für alles, Paul!“. Die Fans feierten den 33-Jährigen mit Sprechchör­en, während sich Verhaegh ein letztes Mal im Stadion an sie wandte. „Es fällt mir unglaublic­h schwer zu gehen.“Er sprach von der „schönsten Zeit seiner Karriere. Ich werde diesen Verein nie vergessen.“

Kurzfristi­g hatte Verhaegh gegenüber dem FCA den Wunsch nach Veränderun­g geäußert. Statt seine Karriere in seiner niederländ­ischen Heimat oder im Ausland ausklingen zu lassen, entschied sich der Routinier überrasche­nd für einen Ligakonkur­renten. Beim VfL Wolfsburg unterschri­eb er einen Kontrakt bis Sommer 2018, mit der Option auf eine Verlängeru­ng um eine weitere Spielzeit. Beim FCA wäre Verhaeghs Vertrag ebenfalls im Sommer nächsten Jahres ausgelaufe­n, Verhandlun­gen über eine weitere Zusammenar­beit standen noch aus. Nun sind sie hinfällig. Stefan Reuter, Geschäftsf­ührer Sport des FCA, erklärte, es sei keine einfache Entscheidu­ng gewesen, den Kapitän so kurz vor Saisonbegi­nn ziehen zu lassen. Sagte aber auch: „Wir haben eine Lösung gefunden, mit der alle Seiten zufrieden sind.“Die Ablösesumm­e soll rund 1,5 Millionen Euro betragen.

Verhaegh trug sieben Jahre lang das FCA-Trikot, erlebte den Aufstieg aus der zweiten Liga, den mehrmalige­n Klassenerh­alt und als Höhepunkt die Europa League mit den emotionale­n Begegnunge­n in Belgrad und Liverpool. Spät wurde er in die Nationalma­nnschaft berufen, er gehörte während der WM 2014 in Brasilien dem Oranje-Kader an. In der Vereinsman­nschaft war der 33-Jährige eine prägende Figur. In der vergangene­n Saison offenbarte er jedoch Schwächen. Gegen Ende der Spielzeit fand er zu alter Stärke, trug als Abwehrstab­ilisator zum Klassenerh­alt bei. Als Kapitän ging der Rechtsvert­eidiger fünf Jahre lang voran. Es werde sich komisch anfühlen, nicht mehr das FCA-Trikot zu tragen, erklärte der zweifache Familienva­ter. „Aber ich möchte zum Ende meiner Karriere noch einmal etwas Neues machen.“

Verhaegh ist nach Halil Altintop der zweite altgedient­e Profi, der den FCA verlässt. Der Bundesligi­st verjüngt seinen Kader. Als Kapitän wird Daniel Baier künftig vorangehen. Beim 0:0 gegen den PSV Eindhoven vor 15 000 Zuschauern führte er die FCA-Elf auf den Rasen.

Wörns tritt zurück Einen Trainerwec­hsel gibt es in der U23 des FCA. Christian Wörns, der seit 2016 für Regionalli­gateam verantwort­lich war, ist aus persönlich­en Gründen zurückgetr­eten. Die Wörns-Elf hatte von den ersten vier Partien der Saison drei verloren.

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Foto: Ulrich Wagner Nach sieben Jahren beim FCA wechselt Paul Verhaegh zum VfL Wolfsburg. Der Ab schied fiel sowohl dem 33 Jährigen als auch den Fans schwer.

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