Das Misstrauen ist gewachsen
Gleichwohl will Gesundheitsminister Hermann Gröhe von einem Scheitern des ehrgeizigen Projekts nichts wissen. Doch Gröhe ist nur Zuschauer, an den Verhandlungen zwischen den Trägern des Gesundheitssystems und der Betreibergesellschaft ist er nicht beteiligt. Und die schieben sich eifrig den Schwarzen Peter für die Verzögerungen gegenseitig zu.
Nicht zuletzt hat sich auch die Einstellung geändert. Sah man anfangs vor allem die Chancen, die sich für die Patienten wie das Gesundheitssystem ergeben, stehen nun die Risiken im Mittelpunkt. Wer hat alles Zugriff auf die Daten? Wie werden die Informationen über intimste Details eines Menschen vor Missbrauch geschützt? Auch nach elf Jahren sind diese Fragen nicht befriedigend beantwortet worden und nähren das Misstrauen gegenüber einer Karte, die alles preisgibt und nichts vergisst.