Muss man sich um China Sorgen machen?
In dieser Woche haben zwischenzeitlich Konjunkturnachrichten aus China für Irritationen gesorgt. Chinas Exportstimmung zeigt sich in der Tat volatil. Auch das tatsächliche Exportwachstum gab zuletzt nach. Von einer spürbaren Exporteintrübung geht man in China jedoch nicht aus. Zum einen hat sich die Weltkonjunktur stabilisiert. Und zum anderen hat der US-Handelsprotektionismus an Drohpotenzial verloren, weil Trumps eigene republikanische Partei diesem kritisch gegenübersteht.
Wie in westlichen Industrieländern setzt im Übrigen auch China auf lockere Geldpolitik. Sie soll Probleme aus der Transformation vom Schwellen- zum Industrieland, der Immobilienblase und der Überschuldung von Unternehmen und Banken entschärfen. Und Peking dient sie als willkommener Finanzierer stattlicher Ausgabenprogramme.
Betrachtet man den ökonomischen Überraschungsindex der Citigroup für China – er misst positive beziehungsweise negative Abweichungen der tatsächlich berichteten Konjunkturdaten von den zuvor getroffenen Analysteneinschätzungen – zeigt sich im Trend eine Stabilisierung.
Das gilt im Übrigen auch für die Geldpolitik anderer großer Schwellenländer. Im Gegensatz zu Fed und Europäischer Zentralbank ist dort der Zinssenkungszyklus noch intakt und stützt Konjunktur und Aktienmärkte, ohne die Währung allerdings zu schwächen.