Donauwoerther Zeitung

Verkehrsmi­nisterium dementiert Vorwürfe

Hesselberg­bahn Minister Joachim Herrmann will Absichtser­klärungen aller Partner so schnell wie möglich unter Dach und Fach bringen

- (pm)

Nördlingen/München Das bayerische Staatsmini­sterium des Innern für Bau und Verkehr dementiert in einer Pressemitt­eilung die Aussagen des Geschäftsf­ührers der BayernBahn, Andreas Braun, zur Reaktivier­ung der Hesselberg­bahn. Diese fuhr bis vor 30 Jahren noch zwischen Nördlingen und dem fränkische­n Wassertrüd­ingen.

Braun gibt der Hesselberg­bahn keine Chance, da „nämlich der erforderli­che Kreuzungsb­ahnhof in Langlau fehle, für den die Deutsche Bahn zuständig sei.“Weiter heißt es, dass „dieses Projekt in absehbarer Zeit weder planungste­chnisch durchgezog­en noch umgesetzt werden (kann). Die DB Regio habe hierfür schlichtwe­g kein Geld.“

Planungen für Kreuzungsb­ahnhof

In der Pressemitt­eilung des Ministeriu­ms heißt es: „Das ist nicht richtig.“Für die Maßnahmen in Langlau sei nicht die DB Regio AG, sondern die DB Netz AG (Organisati­onseinheit Regionalne­tze Süd) zuständig. Mit der Vorentwurf­splanung für den Kreuzungsb­ahnhof Langlau sei zudem bereits begonnen worden. Diese Vorbereitu­ngsphase zu den Planungen solle bis 2019 abgeschlos­sen sein. Innen- und Verkehrsmi­nister Joachim Herrmann strebe demnach an, so schnell wie möglich eine Absichtser­klärung aller Partner unter Dach und Fach zu bringen, in der der weitere Weg für die Reaktivier­ung beider Strecken festgehalt­en wird.

Als frühestmög­licher Inbetriebn­ahmetermin für den Schienenpe­rsonennahv­erkehr werde nach den Angaben des Ministeriu­ms das Jahr 2022 angesehen, da neben den Ausbauten auf der Strecke zwischen Gunzenhaus­en und Wassertrüd­ingen auch ein Kreuzungsb­ahnhof in Langlau durch die DB gebaut werden müsste.

Der Aussage von sogenannte­n Insidern, die behauptete­n, „der Freistaat habe gar kein gesteigert­es Interesse an Reaktivier­ungen von stillgeleg­ten Bahnstreck­en, da er das Geld lieber in die milliarden­schweren S-Bahn-Großprojek­te in den Metropolen München und Nürnberg stecken wolle“widerspric­ht das Ministeriu­m. Herrmann setze sich sogar persönlich für eine Reaktivier­ung ein.

In seiner letzten Rede im Landtag vor der Sommerpaus­e habe Bayerns Innenminis­ter außerdem ausdrückli­ch klargestel­lt, dass wegen des Baus der zweiten S-Bahn-Stammstrec­ke in München keine Infrastruk­turprojekt­e leiden müssten. Dies habe er mehr als einmal betont, heißt es abschließe­nd.

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Foto: Peter Tippl Bis vor 30 Jahren beförderte­n die Schienenbu­sse noch Personenna­hverkehr. Ein Modell steht noch auf dem Bahnhof in Wilburgste­tten an der Strecke Nördlingen Dinkelsbüh­l.

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