Bis zu 250 Rettungskräfte im Einsatz
Bilanz Der stellvertretende Landrat Reinhold Bittner dankt den Helfern. Auf welche Probleme sie trafen
Otting Als am Dienstag kurz vor 18 Uhr der Starkregen in Otting einsetzte, konnten die alarmierten Rettungskräfte zunächst nicht anrücken. Die Freiwillige Feuerwehr Otting war selber betroffen und konnte deswegen nicht ausrücken und den Kräften aus den umliegenden Gemeinden versperrten die Wassermassen zunächst den Weg. Angefordert wurden unter anderem Kameraden aus Wemding, Monheim und Wolferstadt. In der Spitze waren 250 Einsatzkräfte in Otting präsent.
Erst 30 Minuten nach der Alarmierung gelangten die Helfer vor Ort, berichtete Einsatzleiter und Kreisbrandinspektor Heinz Mayr gestern bei einer Pressekonferenz im Landratsamt. „Wir haben die Zeit genutzt, um abzustimmen, wer wo hilft. Die Lage war danach immer noch schwierig. Je nachdem wo in Otting geholfen werden sollte, mussten die Einsatzkräfte über Wolferstadt oder Wemding anfahren. Im Ort stand das Wasser“, so Mayr. Erst gegen 22 Uhr entspannte sich die Lage wieder deutlich. Er lobte die Ottinger, die trotz der schwierigen Lage „diszipliniert und freundlich“geblieben seien.
Mayr war es auch, der Simon Srownal von der Führungsgruppe Katastrophenschutz beim Landratsamt Donau-Ries informierte, nachdem er sich vor Ort ein Bild gemacht hatte. Daraufhin kamen dessen Mitglieder in der Behörde zusammen. Rückblickend bestand aus Sicht der Führungsgruppe aber keine Katastrophe. „Für die Anwohner ist das vermutlich zwar schon der Fall, aber es ist rechtlich klar festgelegt, dass bei einer Katastrophe die Gefahr und die drohenden Schäden über jedes ,normale Maß‘ hinausgehen und die eingesetzten Kräfte nicht mehr allein damit fertig werden können“, informierte Juristin Sandra Langner.
Etwas erleichtert war gestern Landrat-Stellvertreter Reinhold Bittner. „Es sind keine Menschen verletzt worden und, soweit wir informiert sind, ist auch kein Gebäude einsturzgefährdet.“Er dankte den Einsatzkräften und den Mitarbeitern des Landratsamtes, für deren Unterstützung. Dem schloss sich auch Herbert Löfflad, Zweiter Bürgermeister von Otting an.
Hilfe war auch von der Feuerwehr Nordendorf gekommen. Dort steht eines der etwa 40 Spezialfahrzeuge, die der Freistaat für Hochwasser-Situationen angeschafft hat. Auf dem Fahrzeug gibt es laut Mayr 30 Pumpen. „Das war eine große Hilfe. Sie haben diese Technik bereitgestellt und wir das Personal“, berichtet Mayr. Laut Löfflad wurden in der Gemeinde noch bis fast vier Uhr morgens Keller leergepumpt.
Der Leiter des Gesundheitsamtes Donau-Ries, Rainer Mainka, wies derweil darauf hin, dass die Ottinger in den kommenden Tagen kein Geschirr an den Brauchwasserbrunnen abspülen und auch keine Planschbecken für Kinder damit befüllen sollten, da durch den Starkregen wahrscheinlich unsauberes Wasser hineingelangt sein. Eine Gefahr fürs Trinkwasser bestehe aber wohl nicht. „Das kommt aus Fünfstetten. Wir haben aber vorsichtshalber eine Probe entnommen und lassen diese nun untersuchen“, so der Amtsleiter. (chmü)