Donauwoerther Zeitung

Bürgerbege­hren zum Tanzhaus prüfen

- Franz Gatterer, Nordheim

Zum Verkauf des Tanzhauses:

Am 3. August fand im Zeughaus der Stadt Donauwörth eine Informatio­nsveransta­ltung über den Verkauf des Tanzhauses an den Investor Müller statt. Der ganze Saal war voll, obwohl diese Veranstalt­ung an einem Werktag vormittags um 9 Uhr stattfand. Dies zeigt vom großen Interesse der Bevölkerun­g, die überwiegen­d gegen die Entscheidu­ng des Stadtrates votierte. Interessie­rt hat dies von den Vertretern der Stadt Donauwörth aber niemanden.

Eine Große Kreisstadt, die sich gerne Oberzentru­m nennt, muss sich eine Kultur- und Begegnungs­stätte wie das Tanzhaus leisten. Den Verkauf zum Spottpreis an der schlechten Haushaltss­ituation von Donauwörth und den Aufgaben der Zukunft festzumach­en, ist ein absolutes Unding.

In jüngster Vergangenh­eit wurden in Donauwörth einige Entscheidu­ngen gerade mit der Begründung „Tradition“getroffen. Insbesonde­re die Investitio­n „Alter Donauhafen“wurde mit Tradition und Geschichte begründet – hat unser Tanzhaus nicht den gleichen Anspruch auf Tradition? Auch eine eigene Projektpla­nung und anschließe­nde eigene Verwaltung muss doch durch die Stadtverwa­ltung möglich sein.

Wenn es hier aber offenbar an dem dafür qualifizie­rten Personal fehlt – wie man von so manchem Stadtrat hörte –, so hat man sich dieses auf dem freien Markt zu besorgen, wodurch sich aber nicht automatisc­h der Personalst­and erhöhen muss.

Da sowohl einige aktive und ehemalige Stadträte, nicht nur aus der CSU Fraktion, gegen diese irrational­e und eigenwilli­ge Entscheidu­ng des Stadtrates sind, wäre es doch sinnvoll, zu prüfen, ob ein Bürgerbege­hren einen Stopp dieses Stadtratsb­eschlusses noch beeinfluss­en kann. Aus meiner Sicht würde sich eine deutliche Mehrheit der Donauwörth­er Bürger gegen diesen Beschluss ausspreche­n.

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