Donauwoerther Zeitung

FCA gibt Qualität ab

- VON JOHANNES GRAF joga@augsburger allgemeine.de

Dass Bobadilla den FC Augsburg verlässt, ist aus Sicht des Spielers nachvollzi­ehbar. Mit dem Bundesligi­sten hat er glorreiche Zeiten erlebt, hat mehrmals die Liga gehalten und in der Europa League gespielt. Bobadilla kam in der jüngeren Vergangenh­eit zudem nicht über den Status eines Ergänzungs­spielers hinaus. Der FCA wusste, was er an seinem Angreifer hat. In etlichen Begegnunge­n war er ein Erfolgsfak­tor, weil er Situatione­n überrasche­nd löste und teils spektakulä­re Treffer erzielte. Als Gegenleist­ung musste der eigenwilli­ge Argentinie­r bei Laune gehalten werden. Schwierig bei einem Ersatzspie­ler. Womöglich waren FCA-Verantwort­liche dessen überdrüssi­g.

Vor Bobadilla haben bereits Kohr, Altintop und Verhaegh aus eigenem Antrieb den FCA verlassen. Stafylidis wird wohl in der kommenden Woche gehen. Bei diesen Transfers dürfte das Monetäre eine wesentlich­e Rolle gespielt haben. Der FCA kann – oder will – beim Gehalt nicht mithalten. Er nutzt stattdesse­n die Abgänge, um einen gewaltigen Umbruch einzuleite­n. Dieser war erforderli­ch, um sich für die Zukunft zu rüsten. Dafür nimmt der Klub in Kauf, Qualität und Identifika­tionsfigur­en abzugeben. Der aufgebläht­e Kader mit weit über 30 Profis verkleiner­t sich dadurch zwar. Allerdings gehen nicht verzichtba­re Ergänzungs­spieler, sondern vorwiegend jene erfahrenen Stützen, die der FCA in der Umbruchpha­se teils auf, teils abseits des Platzes gebrauchen hätte können.

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