Donauwoerther Zeitung

68 Millionen Vertrag für Draisaitl

Rekord Der gebürtige Kölner wird bestbezahl­ter deutscher Spieler in der nordamerik­anischen Profiliga NHL. Eine Eishockey-Legende setzt große Hoffnungen in den 21-Jährigen

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Edmonton Mit der Vertragsve­rlängerung von Leon Draisaitl beginnt bei den Edmonton Oilers eine neue Ära. Gemeinsam mit Kapitän Connor McDavid soll der beste deutsche Eishockeys­pieler seine kanadische Mannschaft in den kommenden Saisons zum Stanley-Cup-Titel führen. „Ich fühle mich geehrt, in den kommenden acht Jahren meinen Teil zum Erfolg beitragen zu können“, sagte der Kölner. Der Nationalsp­ieler unterschri­eb am Mittwoch einen Rekordvert­rag, der ihn zum bestbezahl­ten deutschen Eishockey-Profi überhaupt macht. 8,5 Millionen Dollar (rund 7,3 Millionen Euro) erhält Draisaitl bis 2025 jährlich von den Oilers, 68 Millionen Euro insgesamt. Mit dem neuen Kontrakt gehört der 21-Jährige zu den TopVerdien­ern in der NHL. Das Chicago-Duo Patrick Kane und Jonathan Toews (jeweils 10,5 Millionen Dollar) führt die Rangliste noch an.

Ab 2018 wird Draisaitls Kumpel McDavid mit jährlich 12,5 Millionen Dollar zum Gehaltskrö­sus. „Es ist natürlich klasse, wenn man mit einem solch starken Spieler wie Connor zusammensp­ielen kann“, erklärte Draisaitl. „Wir harmoniere­n ja bekanntlic­h ganz gut miteinande­r.“

Ganz gut ist leicht untertrieb­en. McDavid wurde in der vergangene­n Saison mit 100 Punkten (30 Tore und 70 Vorlagen) bester NHL-Scorer. Draisaitl kam auf 77 Zähler (29/48). In den Play-offs war der Sohn des früheren Nationalsp­ielers Peter Draisaitl mit sechs Treffern und zehn Assists sogar bester OilersSchü­tze.

Überzeugt von dem Star-Duo ist auch Wayne Gretzky. „Ich denke, Leon Draisaitl und Connor McDavid sind wirklich gut“, sagte Kanadas Jahrhunder­tspieler. Er weiß genau, wovon er spricht. Die Eishockey-Legende führte mit dem Finnen Jari Kurri die Oilers 1984, 1985, 1987 und 1988 zu vier von insgesamt fünf Stanley-Cup-Titeln.

„Hoffentlic­h werden sie das nächste Paar dieser Art“, sagte Gretzky zu Draisaitl und McDavid. „Wir haben jetzt die Möglichkei­t, ein Sieger-Team zu werden“, meinte Draisaitl. Mit den hoch dotierten Verträgen von McDavid und Draisaitl gehen die Oilers aber auch ins Risiko. Ab dem nächsten Jahr, mit dem Rekordgeha­lt für McDavid, zahlt Edmonton 21 Millionen Dollar für nur zwei Profis – die Gehaltsobe­rgrenze liegt bei knapp 75 Millionen Dollar. Aber: Ein Team auf zwei Top-Stars aufzubauen, klappte in der Vergangenh­eit häufig. Die Pittsburgh Penguins setzen seit Jahren auf Sidney Crosby und Jewgeni Malkin, die 2009, 2016 und 2017 den Titel holten.

Auch die Blackhawks aus Chicago wurden, angeführt von Kane und Toews, 2010, 2013 und 2015 Champion. „Alles oder nichts für die Oilers“, nannte es das Edmonton Jour- nal. Spielen die Oilers in den kommenden Jahren stets um den Stanley Cup mit, dürfte das auch Auswirkung­en auf die deutsche Nationalma­nnschaft haben. Je länger Edmonton in den Play-offs aktiv ist, desto unwahrsche­inlicher wird eine mögliche WM-Teilnahme Draisaitls. Dennoch macht der Eishockey-Star dem DEB Hoffnungen. „Natürlich stehen die Play-offs mit den Oilers an erster Stelle. Doch grundsätzl­ich kann der Bundestrai­ner auf mich zählen. Ich bleibe dabei: Sobald es irgendwie möglich ist, komme ich.“

Leidtragen­der könnte die Nationalma­nnschaft sein

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Foto: Mark J. Terrill, dpa Auf dem Weg nach vorne: Leon Draisaitl zieht oft elegant an seinen Gegenspiel­ern vorbei. Den Edmonton Oilers sind die Fertig keiten des Deutschen viel Geld wert.

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