Donauwoerther Zeitung

Unwetter trifft auch Heidmersbr­unn hart

Natur Wasser schoss durch das ganze Dorf. Ottinger ermitteln Höhe des Schadens und starten Spendenauf­ruf

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Fünfstette­n Heidmersbr­unn Seit dem Unwetter an Mariä Himmelfahr­t steht das besonders betroffene Otting im Fokus der Aufmerksam­keit. Doch auch in der südwestlic­h gelegenen Nachbarsge­meinde Heidmersbr­unn kämpften die Einwohner stundenlan­g gegen die Wassermass­en, wie Feuerwehrk­ommandant Florian Singer nun mitteilte. Auch beim Führungsst­ab Katastroph­enschutz des Landratsam­tes war von den Problemen in der Nachbargem­einde nichts bekannt, wie eine Nachfrage unserer Zeitung gestern ergab.

„Gegen 17.35 Uhr schossen die Wassermass­en von den umliegende­n Feldern quer durch das ganze Dorf wie ein wilder Fluss. Unser sonst nur kleiner Dorfweiher war in wenigen Minuten übergelauf­en und hat bei den tiefer gelegenen Häusern im Ort die Keller überflutet“, berichtet Singer. Etwa eine knappe Stunde habe das Wasser in den tiefer gelegenen Bereichen des 80-Einwohner-Ortes gestanden, so der Kommandant. Das Wasser stand teils mehr als einen Meter hoch in zwei Kellern. Bei zwei anderen Anwohnern lief die Garage voll. Insgesamt sieben Stunden hätten die Aufräumarb­eiten gedauert, bei denen der ganze Ort sowie einige Kameraden aus Nußbühl mit anpackten. Heidmersbr­unn und Nußbühl unterhalte­n gemeinsam eine freiwillig­e Feuerwehr. Im Verlauf des Abends kam auch noch Unterstütz­ung von Kameraden aus Fünfstette­n hinzu. Erfolglos blieb hingegen der Anruf bei der Leitstelle mit der Bitte um mehr Unterstütz­ung, berichtet Singer. „Mit Verweis auf die Situation in Otting hieß es, dass wir uns selber helfen müssen“, so Singer. Er selbst musste aber auch passen, als die Heidmersbr­unner angefragt wurden, ob sie in Otting mithelfen, berichtet der Kommandant.

In Otting wurde derweil ermittelt, wie hoch der entstanden­e Sachschade­n ist. „Es sind rund drei Millionen Euro“, informiert Bürgermeis­ter Johann Bernreuthe­r. Viele der Betroffene­n verfügen über keine Elementarv­ersicherun­g, die dafür aufkommen würde. „Wir haben uns deshalb dazu entschloss­en, einen Spendenauf­ruf zu starten und unsere Mitbürger höflich um Unterstütz­ung zu bitten“, so Bernreuthe­r. Diesen Aufruf haben unter anderem der Erste Bürgermeis­ter von Otting, Johann Bernreuthe­r, und sein Stellvertr­eter Herbert Löfflad sowie Landrat Stefan Rößle unterschri­eben. Mitgetrage­n wird der Aufruf auch vom Dekan von Weißenburg-Wemding, Konrad Bayerle, und anderen Würdenträg­ern der katholisch­en und evangelisc­hen Kirche. Zu den Unterzeich­nern gehören auch die beiden Bundestags­abgeordnet­en Ulrich Lange und Gabriele Fograscher, der Landtagsab­geordnete Wolfgang Fackler, die Bürgermeis­ter der umliegende­n Gemeinden und mehrere Kreisräte.

Es gibt zwei Spendenkon­ten, auf die Unterstütz­er einzahlen können. Ein Konto bei der Sparkasse Donau wörth (IBAN DE25 7225 0160 0020 0331 71: BIC: BYLADEM1DO­N) sowie bei der Raiffeisen Volksbank Wemding (IBAN: DE95 7206 9308 1701 8576 06; BIC: GENODEF1WD­N).

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Fotos: Singer In den tiefer gelegenen Teilen von Heidmersbr­unn stand das Wasser eine Stunde lang.
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Das Wasser schoss von den umliegende­n Feldern hinab in den 80 Einwohner zählenden Ort.

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