Unwetter trifft auch Heidmersbrunn hart
Natur Wasser schoss durch das ganze Dorf. Ottinger ermitteln Höhe des Schadens und starten Spendenaufruf
Fünfstetten Heidmersbrunn Seit dem Unwetter an Mariä Himmelfahrt steht das besonders betroffene Otting im Fokus der Aufmerksamkeit. Doch auch in der südwestlich gelegenen Nachbarsgemeinde Heidmersbrunn kämpften die Einwohner stundenlang gegen die Wassermassen, wie Feuerwehrkommandant Florian Singer nun mitteilte. Auch beim Führungsstab Katastrophenschutz des Landratsamtes war von den Problemen in der Nachbargemeinde nichts bekannt, wie eine Nachfrage unserer Zeitung gestern ergab.
„Gegen 17.35 Uhr schossen die Wassermassen von den umliegenden Feldern quer durch das ganze Dorf wie ein wilder Fluss. Unser sonst nur kleiner Dorfweiher war in wenigen Minuten übergelaufen und hat bei den tiefer gelegenen Häusern im Ort die Keller überflutet“, berichtet Singer. Etwa eine knappe Stunde habe das Wasser in den tiefer gelegenen Bereichen des 80-Einwohner-Ortes gestanden, so der Kommandant. Das Wasser stand teils mehr als einen Meter hoch in zwei Kellern. Bei zwei anderen Anwohnern lief die Garage voll. Insgesamt sieben Stunden hätten die Aufräumarbeiten gedauert, bei denen der ganze Ort sowie einige Kameraden aus Nußbühl mit anpackten. Heidmersbrunn und Nußbühl unterhalten gemeinsam eine freiwillige Feuerwehr. Im Verlauf des Abends kam auch noch Unterstützung von Kameraden aus Fünfstetten hinzu. Erfolglos blieb hingegen der Anruf bei der Leitstelle mit der Bitte um mehr Unterstützung, berichtet Singer. „Mit Verweis auf die Situation in Otting hieß es, dass wir uns selber helfen müssen“, so Singer. Er selbst musste aber auch passen, als die Heidmersbrunner angefragt wurden, ob sie in Otting mithelfen, berichtet der Kommandant.
In Otting wurde derweil ermittelt, wie hoch der entstandene Sachschaden ist. „Es sind rund drei Millionen Euro“, informiert Bürgermeister Johann Bernreuther. Viele der Betroffenen verfügen über keine Elementarversicherung, die dafür aufkommen würde. „Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, einen Spendenaufruf zu starten und unsere Mitbürger höflich um Unterstützung zu bitten“, so Bernreuther. Diesen Aufruf haben unter anderem der Erste Bürgermeister von Otting, Johann Bernreuther, und sein Stellvertreter Herbert Löfflad sowie Landrat Stefan Rößle unterschrieben. Mitgetragen wird der Aufruf auch vom Dekan von Weißenburg-Wemding, Konrad Bayerle, und anderen Würdenträgern der katholischen und evangelischen Kirche. Zu den Unterzeichnern gehören auch die beiden Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange und Gabriele Fograscher, der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler, die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden und mehrere Kreisräte.
Es gibt zwei Spendenkonten, auf die Unterstützer einzahlen können. Ein Konto bei der Sparkasse Donau wörth (IBAN DE25 7225 0160 0020 0331 71: BIC: BYLADEM1DON) sowie bei der Raiffeisen Volksbank Wemding (IBAN: DE95 7206 9308 1701 8576 06; BIC: GENODEF1WDN).