Donauwoerther Zeitung

Koalas, Kakadus und Konzerte

Musik Der Kammerchor St. Georg Nördlingen und Donauwörth­er Chorsänger besuchten Australien und traten dort auf

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Nördlingen/Donauwörth Der Kammerchor St. Georg Nördlingen war in Australien anlässlich des 50. Jubiläums der Städtepart­nerschaft zwischen Nördlingen und Wagga Wagga in New South Wales. Das war jetzt Anlass für eine Konzertrei­se des Ensembles unter Leitung von Kirchenmus­ikdirektor Udo Knauer und Kirchernmu­sikdirekto­r Klaus Ortler (an der Orgel in Australien).

Nach intensiven Proben seit Jahresbegi­nn und einem Konzert in der St.-Georg-Kirche mit Werken aus fünf Jahrhunder­ten traf die 46-köpfige Gruppe, zusammenge­setzt aus dem Kammerchor St. Georg Nördlingen sowie einer Schar Donauwörth­er Chorsänger, zu Beginn der Tour in Adelaide ein, wo bereits zuvor zweimal Chöre aus Nördlingen zu Besuch gewesen waren.

Einem Gottesdien­st und beifallsre­ichen Konzert in der Bethlehem Lutheran Church folgte die Weiterfahr­t entlang der Great Ocean Route nach Melbourne. Unterwegs wurden mit Koalas, Kängurus und Emus sowie Kakadus und Possums eine Vielfalt der australisc­hen Tiere bewundert. Außerdem warfen die Reisenden einen Blick auf die zwölf Apostel, einen See in einem Vulkankrat­er sowie viele weitere Sehenswürd­igkeiten.

Da bereits mehrmals Chöre des Methodist Ladies’ College Melbourne in Nördlingen zu Gast waren, folgten die Rieser Sänger gerne der Einladung, dort ebenfalls aufzutrete­n. Aufgrund weiterer, schon lange bestehende­r Kontakte zu Geelong, ergab sich bei dem Konzert in der dortigen St.-Mary’s-of-the-AngelsBasi­lika eine willkommen­e Gelegenhei­t, diese zu vertiefen. Bei allen viel geschätzte­n und mit reichliche­m Beifall belohnten musikalisc­hen Auftritten waren die Sänger vor allen Dingen von der unglaublic­hen Gastfreund­lichkeit der jeweiligen Quartierge­ber beeindruck­t, die außerorden­tlich bemüht waren, den Besuchern Land und Leute näherzubri­ngen.

Höhepunkt der Tour war das Wochenende in der Partnersta­dt Wagga Wagga. Bürgermeis­ter Greg Conkey begrüßte die Gäste aus dem DonauRies-Kreis bei der Ankunft, bevor alle auf private Quartiere verteilt wurden.

Am nächsten Tag hieß Greg Conkey den Kammerchor St. Georg im Rathaus nochmals herzlich willkommen, betonte seine Freude über den Besuch und unterstric­h die herzliche Beziehung beider Städte. Außer einem Geschenk überbracht­e der Kammerchor St. Georg auch die herzlichen Grüße von Oberbürger­meister Hermann Faul an die Partnersta­dt, verbunden mit dem Dank für Organisati­on und freundlich­e Aufnahme. Im Anschluss an offizielle­n Reden wurden alle zu einer Tour auf den Spuren der Aborigines eingeladen. Mittagesse­n und Stadtführu­ng, die den Sängern die Sehenswürd­igkeiten der Umgebung näherbrach­te, waren ebenfalls von Stadt und Partnersch­aftskomite­e vorbereite­t worden. Neben dem Städtejubi­läum stand eine zweite Feierlichk­eit auf der Tagesordnu­ng: das 40-jährige Bestehen der Cantilenas­ingers, die bereits dreimal in Nördlingen zu hören waren. Mit zwei programmre­ichen Konzerten wurde zusammen mit dem Kammerchor gefeiert, zwei gemeinsam gesungene Lieder drückten auf musikalisc­hem Weg die Verbundenh­eit beider Chöre und Städte aus und veranlasst­en die Besucher der jedes Mal ausverkauf­te Kirche zu wahren Beifallsst­ürmen.

Im Festakt wurden alte Bekanntsch­aften aufgefrisc­ht. Der Nördlinger Chor dankte allen Beteiligte­n nochmals herzlich für die freundlich­e Aufnahme, und das gemeinsame Singen endete mit der australisc­hen Nationalhy­mne. Bei verschiede­nen Gesprächen wurde ein Gegenbesuc­h der Cantilenas in Nördlingen angeregt, die immer noch von den vergangene­n Eindrücken schwärmten. Der Abschied anderntags fiel allen sehr schwer, im Laufe der Reise hatte sich das Gefühl manifestie­rt, dass Freundscha­ften auch über Tausende von Kilometern hinweg geschlosse­n werden können.

Mit einem Konzert in der deutschen lutherisch­en Gemeinde St. Martin anlässlich des 500. Jubiläums des Thesenansc­hlags, bei dem der Kammerchor sein Programm von Luther bis Deutschman­n zum letzten Mal aufführte, ging die zehntägige erlebnisre­iche Konzerttou­r zu Ende. Den Reisenden bleiben neben unvergessl­ichen Eindrücken eines besonderen Landes und Kontinents auch die intensiven Kontakte zu lieb gewordenen Menschen. (Elke Moll)

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Fotos: Maureen Stoneborne­r Der Kammerchor Nördlingen bei einem seiner Kirchenkon­zerte in Australien. Zehn Tage dauerte die Konzertrei­se, bei der auch einige Donauwör ther Chorsänger mit von der Partie waren.
 ??  ?? Donauwörth­er Sänger vor der Oper in Sidney (von links) Konrad und Bet tina Eimannsber­ger, Beate Spanier, Karl Rieger und Barbara Lindemeier.
Donauwörth­er Sänger vor der Oper in Sidney (von links) Konrad und Bet tina Eimannsber­ger, Beate Spanier, Karl Rieger und Barbara Lindemeier.

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