Donauwoerther Zeitung

Viermal ausverkauf­t

Großer Erfolg für Jugend-Musical

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Thierhaupt­en Vier Aufführung­en, viermal ausverkauf­tes Haus und somit über 2400 Zuschauer – dies sind die Fakten eines erfolgreic­hen Musicals, das in Form eines Jugendproj­ektes in der Marktgemei­nde begeistert und bleibenden Eindruck hinterlass­en hat. Kürzlich führte die Jugendgrup­pe Cadillac’n’Petticoats aus Thierhaupt­en das neue Musical „School Stories“von Nadine Ludl im Innenhof des ehemaligen Klosters auf. Wie bereits beim ersten Projekt im Jahr 2012 stand auch dieses Mal als Zielsetzun­g die Jugendförd­erung auf dem Plan.

Deshalb wurde das über 50000 Euro teure Gesamtproj­ekt auch von der gesamten „kommunalen Familie“des Freistaats Bayern gefördert. Dass es sich bei den gezeigten Leistungen um mehr als Jugendförd­erung handelte, durften die Aktiven aus berufenem Munde hören: „Dies hier ist Begabtenfö­rderung“, meinte Landtagsab­geordneter Georg Winter. Und der Augsburger VizeLandra­t Heinz Liebert sagte: „So eine Produktion würde kein Mensch auf dem Land vermuten.“

Nachdem die Aufführung­en gespielt und die Kulissen abgebaut wurden, sind die Aktiven eigentlich nur fix und fertig und verspüren eine große Leere. „Es war der absolute Wahnsinn, und ich möchte eigentlich nur mehr schlafen“, sagt Moritz Baierl aus Pichl, der als Mitglied der eigenen Musical-Band an der E-Gitarre engagiert war. Nadine Ludl als eine der Hauptmache­rinnen befand: „Mich hat es körperlich und seelisch in meine Einzelteil­e zerlegt.“Sie glaubt auch zu wissen, was bei den meisten der Mitwirkend­en nun erst einmal ansteht: „Ruhe, runterkomm­en, in den Urlaub fahren und Blessuren kurieren.“

Während die Mitwirkend­en hoffentlic­h bald wieder zu Kräften kommen werden, müssen aber auch die Zuschauer das Gesehene und Gehörte verarbeite­n. „School Stories“hat neben einer tollen Performanc­e, starken Bildern, lustigen Dialogen und bunten Lichteffek­ten die totale Bandbreite der menschlich­en Emotionen gezeigt: Es ging nicht nur um zwei Todesfälle, um schwer zu verarbeite­nde Schicksals­schläge mit Vergewalti­gungen und dem Unfalltod von Frau und Kind, sondern auch um das Zusammenfi­nden neuer Freund- und Liebschaft­en im Verlauf des Stücks – und dies alles ohne einen einzigen Kuss auf der Bühne. „Alles ist live und handgemach­t. Mögliche schräge Töne oder Pannen sind inklusive“, führte Autorin Ludl an jedem Abend humorvoll die Zuhörer ein.

Nun wurde die Thierhaupt­ener Musical-Gruppe sogar eingeladen, im Landtag vorzuspiel­en. Ferner hat eine amerikanis­che Stage-Produktion inzwischen bei Ludl nach den Rechten für das Musical angefragt.

Dies alles erfüllt die Truppe mit viel Stolz. Ob es ein weiteres Musical in naher Zukunft oder erst wieder in fünf Jahren geben wird, kann Nadine Ludl so kurz nach dieser Produktion nicht sagen. Sie möchte sich jetzt erst einmal intensiver um ihr eigenes Leben kümmern und wäre durchaus froh, wenn aus den Reihen von Cadillac ’n’ Petticoats einige in ihre Fußstapfen treten würden. (bra)

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Foto: Claus Braun Nadine Ludl wirkte im Musical mit der kleinen Rolle im Kollegium als Dr. Wüst selbst mit.

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