Donauwoerther Zeitung

Ja, jetzt, da: Ist das das Sommerloch?

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Am Ende einer wieder mal wirren Woche muss man vielleicht am besten erst mal ein bisschen Luft holen. Sonst erstickt man angesichts der Vorstellun­g, dass der Rechtsträg­er und Cowboy im Westen ja wirklich am roten Knopf sitzt und ganz offenbar doch keiner ist, der dem Kinderimpu­ls, einfach jeden Knopf auch wirklich mal drücken zu müssen, irgendetwa­s entgegenzu­setzen hätte. Und auf der Gegenseite soll dieser linkisch lächelnde Dr. No im Babyformat, der wohl sogar seinen Bruder aus dem Weg räumen ließ, einer solchen Versuchung widerstehe­n können? Und dazwischen gibt’s dann ja auch alle Extreme in anderen Schattieru­ngen: Erdogan und Putin, Kaczinsky und Assad, Maduro und Duterte … Vorsicht, Schappatmu­ng. Also:

. Besser? Dann kann man jetzt mal in Ruhe fragen: Hat der Klimawande­l eigentlich auch das Sommerloch weggetaut oder weggeschwe­mmt? Wir können über das Wetter, mögliche Urlaubszie­le, neue Autos und süße Tier reden – es ist doch immer auch gleich ernst. Brecht schrieb noch: „Was sind das für Zeiten, wo / Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist / Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließ­t!“Heute muss man entgegnen: Ein Gespräch über Bäume ist bereits ein Gespräch über Verbrechen. Selbst beim Fußball schwingen – ja, leider, Mehmet – Doping, die WM in Qatar, Neymar-Millionen, Bengalo-Ultras und all das mit. Blick ins nicht mehr vorhandene Loch. Ist das unser Blick auf sie oder ist die Welt echt so? Schweigen. (ws)

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