Hagelsturm entlädt sich östlich von Ebermergen
Klima Der Landkreis kommt beim Unwetter am Freitag glimpflich davon. Im Harburger Stadtteil jedoch hinterließ es Spuren.
Ebermergen/Landkreis Das wechselhafte Sommerwetter bleibt sich weiter treu und schlägt erneut Kapriolen. Doch während in manchen Landstrichen Bayerns am Freitagabend Sturm, Regen und Hagel große Verwüstungen angerichtet haben und Menschen verletzt wurden, kam der Landkreis Donau-Ries halbwegs glimpflich davon. Bei der PI Donauwörth sind keine polizeirelevanten Einsätze bekannt und Kreisbrandinspektor Heinz Mayr spricht insgesamt betrachtet von kleineren Vorfällen. „Einige Feuer- wehren waren punktuell im Einsatz, mir sind lediglich umgestürzte Bäume und abgerissene Äste bekannt.“
Östlich von Ebermergen allerdings hat sich ein Gewitter mit ziemlicher Wucht entladen und der Harburger Stadtteil ist wohl nur knapp von größeren Unwetterschäden verschont geblieben. Ein Hagelsturm zog nämlich unmittelbar am Dorf vorbei. Er entwurzelte unweit der B25 Dutzende von Obstbäumen und schleuderte abgerissene Teile der Baumkronen mehr als 100 Meter weit. Mehrere Holzhütten wurden beschädigt. Eines der Bauwerke wurde von den heftigen Sturmböen komplett zerstört. Von einer Holz- lege riss der Wind das komplette Dach ab. Ein Landwirt, der zu diesem Zeitpunkt bei der Feldarbeit war, berichtet, um ihn herum sei plötzlich alles grau geworden: „Ich konnte von meinem Traktor aus nicht einmal mehr den Boden sehen.“
Mehrere Zentimeter große Hagelkörner wüteten vor allem in Maisfeldern und ließen dort niedergedrückte und entblätterte Stängel zurück. In einem Blumenfeld, das sich in der Sturmschneise befand, wurden ebenfalls praktisch alle Pflanzen „zerhäckselt“. Auch in Ebermergen selbst hagelte es und Bewohner sahen sich beim Öffnen der Haustüre einem Meer von Eiskugeln gegenüber. Allerdings halten sich die Schäden im Ort selbst augenscheinlich in Grenzen.
Der Kaisheimer Feuerwehr erging es so wie mitunter auch Kollegen aus anderen Gemeinden, die ausrücken mussten: Sie wurde gerufen, um Straßen wieder frei zu machen. Keine spektakulären Aufräumoder gar Rettungsarbeiten warteten auf sie – glücklicherweise handelte es sich nach Informationen unserer Zeitung um Einsätze, die nicht mit schlimmeren Auswirkungen auf die Bevölkerung in Zusammenhang standen. Wie der Kaisheimer Ehrenkommandant Walter Reindl auf Anfrage mitteilt, war eine der alten Linden in der Allee nahe dem Gewerbepark umgestürzt. Auch in der Ulrichstraße und in der Zufahrt zum Schlössle mussten die Helfer Hand anlegen.
Etwa vier Stunden lang war die Bahnstrecke Donauwörth-Treuchtlingen in Höhe Mündling gesperrt. Wie die Deutsche Bahn informiert, war dort am Freitag gegen 19 Uhr ein Baum auf die Gleise gestürzt. Die Fahrgäste reisten per Taxi weiter bis zur nächstmöglichen Anschlussstelle. Um 23.30 Uhr meldete die Bahn Entwarnung: Die betroffene Strecke war ab dann wieder ohne Einschränkungen befahrbar.