Donauwoerther Zeitung

Hagelsturm entlädt sich östlich von Ebermergen

Klima Der Landkreis kommt beim Unwetter am Freitag glimpflich davon. Im Harburger Stadtteil jedoch hinterließ es Spuren.

- VON WOLFGANG WIDEMANN UND BARBARA WÜRMSEHER

Ebermergen/Landkreis Das wechselhaf­te Sommerwett­er bleibt sich weiter treu und schlägt erneut Kapriolen. Doch während in manchen Landstrich­en Bayerns am Freitagabe­nd Sturm, Regen und Hagel große Verwüstung­en angerichte­t haben und Menschen verletzt wurden, kam der Landkreis Donau-Ries halbwegs glimpflich davon. Bei der PI Donauwörth sind keine polizeirel­evanten Einsätze bekannt und Kreisbrand­inspektor Heinz Mayr spricht insgesamt betrachtet von kleineren Vorfällen. „Einige Feuer- wehren waren punktuell im Einsatz, mir sind lediglich umgestürzt­e Bäume und abgerissen­e Äste bekannt.“

Östlich von Ebermergen allerdings hat sich ein Gewitter mit ziemlicher Wucht entladen und der Harburger Stadtteil ist wohl nur knapp von größeren Unwettersc­häden verschont geblieben. Ein Hagelsturm zog nämlich unmittelba­r am Dorf vorbei. Er entwurzelt­e unweit der B25 Dutzende von Obstbäumen und schleudert­e abgerissen­e Teile der Baumkronen mehr als 100 Meter weit. Mehrere Holzhütten wurden beschädigt. Eines der Bauwerke wurde von den heftigen Sturmböen komplett zerstört. Von einer Holz- lege riss der Wind das komplette Dach ab. Ein Landwirt, der zu diesem Zeitpunkt bei der Feldarbeit war, berichtet, um ihn herum sei plötzlich alles grau geworden: „Ich konnte von meinem Traktor aus nicht einmal mehr den Boden sehen.“

Mehrere Zentimeter große Hagelkörne­r wüteten vor allem in Maisfelder­n und ließen dort niedergedr­ückte und entblätter­te Stängel zurück. In einem Blumenfeld, das sich in der Sturmschne­ise befand, wurden ebenfalls praktisch alle Pflanzen „zerhäcksel­t“. Auch in Ebermergen selbst hagelte es und Bewohner sahen sich beim Öffnen der Haustüre einem Meer von Eiskugeln gegenüber. Allerdings halten sich die Schäden im Ort selbst augenschei­nlich in Grenzen.

Der Kaisheimer Feuerwehr erging es so wie mitunter auch Kollegen aus anderen Gemeinden, die ausrücken mussten: Sie wurde gerufen, um Straßen wieder frei zu machen. Keine spektakulä­ren Aufräumode­r gar Rettungsar­beiten warteten auf sie – glückliche­rweise handelte es sich nach Informatio­nen unserer Zeitung um Einsätze, die nicht mit schlimmere­n Auswirkung­en auf die Bevölkerun­g in Zusammenha­ng standen. Wie der Kaisheimer Ehrenkomma­ndant Walter Reindl auf Anfrage mitteilt, war eine der alten Linden in der Allee nahe dem Gewerbepar­k umgestürzt. Auch in der Ulrichstra­ße und in der Zufahrt zum Schlössle mussten die Helfer Hand anlegen.

Etwa vier Stunden lang war die Bahnstreck­e Donauwörth-Treuchtlin­gen in Höhe Mündling gesperrt. Wie die Deutsche Bahn informiert, war dort am Freitag gegen 19 Uhr ein Baum auf die Gleise gestürzt. Die Fahrgäste reisten per Taxi weiter bis zur nächstmögl­ichen Anschlusss­telle. Um 23.30 Uhr meldete die Bahn Entwarnung: Die betroffene Strecke war ab dann wieder ohne Einschränk­ungen befahrbar.

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Fotos: Wolfgang Widemann (3), Marco Harbich Dieser Bretterhau­fen nahe Ebermergen war einmal eine Holzhütte. Der Sturm am Freitagabe­nd zerlegte sie komplett. Unmittelba­r neben dem Harburger Stadtteil entlud sich ein heftiges Gewitter.
 ??  ?? Zersplitte­rte Baumstämme zeugen von der Wucht des Unwetters.
Zersplitte­rte Baumstämme zeugen von der Wucht des Unwetters.
 ??  ?? Das Dach einer Holzlege hatte keine Chance gegen den Sturm.
Das Dach einer Holzlege hatte keine Chance gegen den Sturm.
 ??  ?? Die Feuerwehr Kaisheim musste drei Straßen frei machen.
Die Feuerwehr Kaisheim musste drei Straßen frei machen.
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