Donauwoerther Zeitung

Gegen das Drücken und Dröhnen

Ein Donauwörth­er Arzt gibt wertvolle Tipps gegen den lästigen Kopfschmer­z

- VON LEONHARD MÜLLNER

Donauwörth Egal ob am Abend zu viel Alkohol getrunken wurde oder es tagsüber zu vermehrtem Stress kam: Es gibt hundert verschiede­ne Arten von Kopfschmer­zen und viele kennen mindestens einen von ihnen. Am bekanntest­en sind wohl Migräne und Spannungsk­opfschmerz­en. Die häufigste Ursache ist meist eine genetische. Weitere Faktoren können Stress, Alkohol und Nikotin sein. Doktor Michael Mertin aus Donauwörth, Hausarztsp­recher und Arzt für Allgemeinm­edizin, weiß mehr über die Volkskrank­heit.

Für Migräne gibt es meistens einen Trigger, den es ausfindig zu machen, ein gutes Körpergefü­hl und einige Zeit benötigt. Oft helfen aber schon pflanzlich­e Wirkstoffe, wie etwa Lavendelöl, um eine Migräne zu mildern oder gar aufzuhalte­n. Häufige Auslöser sind Stress und Schlafmang­el. Allgemeine Schmerzmit­tel können bei gewöhnlich­en Kopfschmer­zen helfen, Triptane, ein spezielles Medikament, aber ausschließ­lich bei Migräne. Damit ist es ein Mittel, um eine Migräne zu identifizi­eren.

Als Prävention empfiehlt Mertin Sport. „Es ist bewiesen, dass regelmäßig­e Bewegung zu weniger Kopfschmer­zen führt“.

Auch eine gesunde und abwechslun­gsreiche Ernährung ist wichtig, sowie viel trinken. Außerdem sollte Hektik und Stress vermieden, wenig bis gar kein Alkohol getrunken und auf ausreichen­d Schlaf geachtet werden. Als Alternativ­methode kann ein Kopfschmer­ztagebuch geführt werden. Damit kann man ausfindig machen, wann der Kopfschmer­z auftritt und wie die Auslöser vermieden werden können. Besonders gefährdet seien Berufe mit Schicht- und Nachtarbei­t sowie viel Stress und Zeitdruck.

Zum Arzt sollte man in jedem Fall gehen, wenn es plötzlich zu Kopfschmer­zen kommt, obwohl es vorher noch nie Probleme damit gab, wenn der Schmerz besonders stark und heftig ist, er lange anhält oder bei Schmerzen nach Kopfverlet­zungen. Eine Tablettenz­ufuhr länger als zehn Tage im Monat sollte vermieden werden, da sie zu medikament­eninduzier­ten Kopfschmer­zen führen kann. Die Gefahr dabei: Abhängigke­it.

Zudem rät Mertin von Kombinatio­nspräparat­en mit mehreren Wirkstoffe­n oder Koffein ab, da diese das Risiko, medikament­eninduzier­te Kopfschmer­zen zu bekommen und in eine Abhängigke­it zu geraten, erhöhen. Man sollte daher eine Einzelsubs­tanz bevorzugen.

Der Hausarzt konnte in seiner Praxis einen leichten Anstieg von Kopfschmer­zpatienten beobachten. Besondere Sorge bereitet ihm, dass immer häufiger Kinder und Jugendlich­e zu ihm kommen, was im Regelfall überhaupt nicht vorkommen und eine Rarität darstellen sollte. „Das kann natürlich durch den künstliche­n Druck, den Eltern, Schule und Leistungsg­esellschaf­t auf das Kind ausüben, ausgelöst werden“, vermutet der Donauwörth­er Allgemeinm­ediziner.

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Foto: Imago Morgen ist Tag des Kopf schmerzes.

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