Donauwoerther Zeitung

Wichtigkei­t des Artenschut­zes erkennen

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Zu unserem Bericht vom Samstag, 2. September, „Bauern wehren sich ge gen Schuldzuwe­isung“

Michael Stiller vom Bayerische­n Bauernverb­and (BBV) macht es sich sehr einfach, jetzt ist der Verkehr der Schuldige am Artensterb­en. Laut Bundes-Umweltamt gibt es 13,7 Prozent Siedlungs- & Verkehrsfl­ächen, aber 51,6 Prozent der Fläche Deutschlan­ds sind landwirtsc­haftlich genutzte Flächen ohne Wälder. Warum tut sich der BBV so schwer, endlich zuzugeben, dass effektiver­e Agrar-Chemie, intensiver­e Bewirtscha­ftung der Flächen, ein längeres Zeitfenste­r der Bewirtscha­ftung im Jahr zu dem massiven Artensterb­en auf den landwirtsc­haftlichen Flächen führt? Natürlich ist der einzelne Landwirt oft nur der Getriebene der verfehlten Landwirtsc­haftspolit­ik, aber auf die nimmt der BBV eifrig Einfluss. Wieso mussten so viele kommunale Wasserbrun­nen geschlosse­n werden? Eben wegen schlechter­em Oberfläche­nwasser und damit wir nach Anschluss an Tiefbrunne­n noch sauberes Wasser haben. Ja es stimmt, auch in Schutzgebi­eten wie der Mertinger Höll oder dem Wemdinger Ried ist der Artenschwu­nd spürbar. Aber diese Flächen sind eben doch nur kleine Inseln in einer Agrarwelt, und manche Art, wie zum Beispiel die Turteltaub­e, wird durch die Jäger am Mittelmeer vernichtet und nicht durch hiesige Einflüsse. Gerade weil selbst Inseln wie die genannten Schutzgebi­ete nicht ausreichen, sind Nationalpa­rks von höchster Wichtigkei­t für den Artenschut­z, es wird höchste Zeit, dass der BBV dies erkennt. Denn wer zu spät kommt …

Jürgen Scupin, Donauwörth

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