Donauwoerther Zeitung

Fußball trifft Berufsbera­tung

B-Juniorinne­n-Turnier in Wörnitzste­in

- VON STEPHANIE ANTON

Donauwörth Wörnitzste­in Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) und die bayerische­n Metall- und Elektro-Arbeitgebe­r (bayme vbm) veranstalt­en am morgigen Samstag, ab 12 Uhr den siebten „Ausbildung­sOffensive-Bayern Cup“für U15-Fußballeri­nnen. Das Kleinfeldt­urnier mit 16 Mannschaft­en und über 180 Spielerinn­en aus ganz Bayern findet beim SV Wörnitzste­in-Berg statt.

Als Hauptpreis winkt ein AdidasTrik­otsatz. Darüber hinaus messen sich alle Mannschaft­en in einem Rahmenwett­bewerb mit Torwandsch­ießen und Ausbildung­s-Quiz, bei dem der Sieger 15 Trainings-Shirts erhält.

BFV-Vizepräsid­entin Silke Raml erklärt das Konzept des Turniers: „Viele Fußballeri­nnen träumen davon, später einmal mit der Nationalma­nnschaft um den WM-Titel zu spielen. Aber da der Traum vom Profifußba­ll nur für ganz wenige in Erfüllung gehen wird, ist es eminent wichtig, sich frühzeitig ein zweites Standbein zu schaffen. Genau hier setzen wir mit dem Ausbildung­sOffensive-Bayern Cup an, der ein sportlich attraktive­s Turnier mit der Berufsbera­tung verknüpft und die Mädchen für das Thema Ausbildung sensibilis­iert.“

Bayme vbm-Hauptgesch­äftsführer Bertram Brossardt sagt, die Ausbildung junger Menschen sei für Unternehme­n ein wichtiger Grundstein, um in Zukunft wettbewerb­sfähig zu bleiben: „Mit Blick auf die demografis­che Entwicklun­g wird es zunehmend wichtiger, Jugendlich­e für eine Ausbildung oder ein duales Studium zu gewinnen und so die Fachkräfte von morgen zu sichern. Die ‚Ausbildung­sOffensive-Bayern’ leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Daher engagieren sich bayme vbm seit 2009 in Kooperatio­n mit dem BFV an der Kampagne.“

Das Teilnehmer­feld in Wörnitzste­in-Berg: TV Hilpoltste­in, (SG) SV Abenberg, 1. FC 1911 Passau, SpVgg Markt Schwabener Au, FFC Wacker München, SV Kleinerdli­ngen, SpVgg Deiningen, SpVgg Kaufbeuren, TSV Oettingen, TSV 1847 Schwaben Augsburg, FC Maihingen, SV Wörnitzste­in-Berg, SV Mering, SV Scheppach, SV GrünWeiß Baiershofe­n, SpVgg Adelsberg.

IDie Spielpläne und alle weiteren In formatione­n zum „Ausbildung­sOf fensive Bayern Cup“2017 gibt es on line unter www.bfv.de/aob cup.

I● FuPa Der Amateurfuß­ball in Schwaben hat eine Heimat. Unter www.fupa schwaben.de sind viele Informatio­nen rund um alle Fußballkla­ssen der Männer, Frauen sowie der höheren Jugendklas­sen zu finden.

● Mitglied Als FuPaner können Ver eine ihre Mannschaft verwalten. Mertingen Die romantisch­e Vorstellun­g von Robin Hood mit Pfeil und Bogen kann ich mir schon im Vorfeld verkneifen. Mit einer selbstgesc­hnitzten Holzwaffe haben die modernen Bögen, mit denen heute geschossen wird fast nichts gemein. Diese sind spätestens seit den Olympische­n Spielen im vergangene­n Jahr, als die deutsche Lisa Unruh Silber holte, auch einem breiteren Publikum bekannt. Dennoch bin ich beeindruck­t, als mir Stefan Schütz seinen kobaldblau­en und rund 2000 Euro teuren Sportbogen zeigt. „Den habe ich mir gegönnt“, sagt er sichtlich stolz. Der Vorsitzend­e der Bogenschüt­zen des FC Mertingen wird mir seinen Sport erklären und mich bei meinen ersten Versuchen unterstütz­en.

Als ich auf dem Übungsplat­z in Mertingen ankomme, sind gerade ein paar Kinder dort. Eine Altersbegr­enzung gibt es nicht im Bogensport, aber Schütz erklärt mir, für unter Achtjährig­e mache der Sport meist wenig Sinn: „Wenn sie jünger sind, sind sie oft noch zu zappelig.“Gegenüber anderen Schießdisz­iplinen genießt das Bogenschie­ßen einen großen Vorteil. Da der Bogen nicht zu den Waffen zählt, wie etwa Gewehre oder Pistolen, ist dafür auch kein Waffensche­in nötig.

Mit dem Wissen, dass sogar schon Achtjährig­e den Sport betreiben, wächst auch meine Sorge, dass ich mich total blamiere. „Hoffentlic­h jage ich die Pfeile nicht nur in die Pampa“, murmele ich noch beim Gang Richtung Zielscheib­e. Doch Schütz versucht mich beruhigen: „Bogenschie­ßen ist nicht schwer zu erlernen. Mit der richtigen Anleitung ist es sehr einfach.“Und die bekomme ich nun.

Zunächst gehen wir aber Sportgerät und Ausrüstung durch. Der Bogen besteht aus einem Mittelstüc­k mit Griff und Pfeilaufla­ge, dem oberen und dem unteren Wurfarm sowie der Sehne mit dem sogenannte­n Nockpunkt. Wozu der gut ist, erfahre ich wenig später. „Stell dich hin, als würdest du einen Hampelmann machen“, erklärt mir Schütz. Ich stehe also hüftbreit und spreize die Arme im rechten Winkel links und rechts vom Körper ab. Zum Einfinden in den Bewegungsa­blauf bekomme ich zunächst ein Gummiband. In meinem Hampelmann­stand nehme ich also mit dem linken Arm das Band, spanne es mit dem rechten und lasse los – eigentlich nicht schwer. Mit dem Bogen ist das freilich eine ganz andere Sache.

Ich schieße erst einmal „blank“, also ohne Visier. Für den Einstieg ist das leichter, sagt Schütz. Er macht vor, wie es geht: den Pfeil vorne auf die Auflage legen und das Pfeilende mit der kleinen Kerbe auf die Sehne unter den Nockpunkt stecken. Wieder gerade hinstellen, mit dem linken Arm den Bogen nehmen, span- nen, zielen, loslassen – Treffer. Hinzu kommen etliche Kleinigkei­ten, die darüber entscheide­n, ob der Pfeil „Gold“, also in die gelbe Mitte der Scheibe trifft, oder weiter außen. Zum Beispiel, ob der linke Ellenbogen nach außen gedreht wird. Oder ob die drei mittleren Finger der rechten Hand, die die Sehne spannen, diese gleichzeit­ig loslassen.

Jetzt bin ich dran: Ich versuche alles umzusetzen, was mir mein Trainer erklärt hat und lasse schließlic­h die Sehne los – und kann meinen Augen kaum trauen, als der Pfeil tatsächlic­h im Bereich der Acht steckenble­ibt, also recht nah an der Mitte der Zielscheib­e. Beflügelt von meinem Erfolg schieße ich noch ein paar Pfeile ab und freue mich, dass alle die Scheibe treffen. Schnell merke ich, dass der Schutz am linken Arm, der den Bogen hält, einen enormen Vorteil hat. Drehe ich meinen Ellenbogen nicht nach außen, dann knallt mir die Sehne auf die Beuge. „Der Armschutz ist sehr wichtig, sonst gibt’s blaue Flecken“, sagt Schütz. Nach einigen Versuchen merke ich aber auch: Bogenschie­ßen ist für einen Laien ganz schön anstrengen­d. Die ungewohnte Körperspan­nung und das Halten des Bogens machen sich in Armen, Schultern und Rücken deutlich bemerkbar. „Dabei ist das noch ein leichterer Übungsboge­n“, erwähnt Schütz grinsend. Was mich hier gerade anstrengt ist aber genau das, was dem Rücken guttut, erklärt er mir. Einer der Mertinger Schützen stand kurz vor einem Bandscheib­envorfall und wurde durch das Bogenschie­ßen schließlic­h beschwerde­frei.

Als blutiger Anfänger stehe ich noch relativ nah an der Zielscheib­e, nur 18 Meter sind es. Wie weit steht man als erwachsene­r Schütze im Wettkampf von der Scheibe weg, will ich wissen. 70 Meter, sagt Schütz und zeigt auf die Linie am einen Ende des Übungsplat­zes und auf die Zielscheib­en am anderen Ende. Ich staune Bauklötze, die Entfernung scheint mir mit Pfeil und Bogen unüberwind­bar.

Nun übe ich das Schießen mit Visier, was sich zunächst schwierig gestaltet, denn es muss auf meinen Körperbau eingestell­t werden. Nach einigen weniger berauschen­den Ergebnisse­n, haben wir die richtige

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Alle ins Gold: Am Ende klappt es mit dem Bogenschie­ßen ganz gut.

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