Donauwoerther Zeitung

Vom Scheren und Hüten

In Reimlingen fand jüngst der Donau-Rieser Schaftag statt

- VON RONALD HUMMEL

Landkreis Der vierte Donau-Rieser Schaftag, diesmal im und ums Reimlinger Schloss, präsentier­te sich als mittlerwei­le überregion­al bekannte Attraktion mit großem Zulauf. Im Mittelpunk­t standen die Hütevorfüh­rungen auf der Wiese. Unabsichtl­ich wurde deutlich, dass im Gelände immer mit Unwägbarke­iten zu rechnen ist: Die Schafe flüchteten zum Vergnügen des Publikums vor den Hunden in ein angrenzend­es Gatter mit GallowayRi­ndern. Nach einigen Irritation­en, die Rinder sind Hunde nicht gewohnt und können sie leicht für Wölfe halten, wurde die Ordnung wieder hergestell­t und die Hunde zeigten ihr Können, indem sie unter anderem die Schafe durch einen Slalom-Parcours trieben, der von Kindern gebildet wurde.

„Die Hütevorfüh­rung war der Hauptgrund, dass mein Mann und ich mit einigen Bekannten her fuhren“, sagte Anne Schmidt aus Harburg gegenüber unserer Zeitung. Sie interessie­rt sich aber auch grundsätzl­ich für natürliche Tierproduk­te und nahm beispielsw­eise an einem der zahlreiche­n Verkaufsst­ände mit Schafprodu­kten den Wolldünger unter die Lupe.

Viele Familien mit Kindern fielen auf, vor allem, als im Laufe des Nachmittag­s klar wurde, dass statt des erwarteten Regentages die Sonne lockte. Die Kinder fasziniert­e alles, was sich bewegt: Vorneweg natürlich die Tiere selbst, Spinnräder, wo wie vor Jahrhunder­ten Wollfäden per Hand entstanden, Filzen zum Mitmachen, Schafscher-Vorführung­en, die originelle­n Theatervor­führungen zu „Fräulein Brehms Tierleben“und mehr. Bilderscha­uen zeigten im Schloss die Welt der Schafheide­n, ein Hirte erzählte aus seinem Leben, per Bus konnte man nahe gelegene Magerrasen erkunden, am Waldrand gab es Kräuterfüh­rungen sowie einen Fledermaus­pfad und die Möglichkei­t, mit Bergsteige­r-Ausrüstung in einen Baum zu klettern, der Fledermäus­en ein Zuhause bietet.

Im Gespräch mit den Besuchern wurde deutlich, welch große Wirkung die Werbung bei solch einer Veranstalt­ung hat: „Wir haben heute früh im Radio davon gehört und sind spontan hergefahre­n“, sagte Johannes Kohler aus Oberstimm, der mit seiner Freundin und deren Mutter angereist war. Vor allem Veranstalt­ungen mit Tieren interessie­ren sie bei ihren Wochenendt­ouren; da klang „Schaftag“sehr originell. Ähnlich ging es Angelika und Karl Angele aus Dischingen: Bei der Suche nach einem Ausflugszi­el für den Sonntag lasen sie in ihrer Zeitung vom Schaftag und fuhren nach Reimlingen.

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Foto: Hummel Nackig bis auf die Haut? Alles rund um die Schafhaltu­ng, wie hier eine Scher Vorfüh rung, stieß auf größtes Interesse.

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